Die Schichtarbeiter
Bühnenbildner
Vita
Als Künstlerduo gemeinsam zu malen ist eine eher ungewöhnliche Sache, ist der kreative Prozess doch zumeist stark individuell. Bernard Antl und Markus Schmidel, beide freischaffende Maler und Bühnenmaler im Theater in der Josefstadt, haben die künstlerische Zweisamkeit im abstrakten Bereich für sich entdeckt. Als "Die Schichtarbeiter" widmen sie sich seit dem vergangenen Jahr der Erforschung, dem Experimentieren und der Entdeckung der Möglichkeiten, die ihnen die unterschiedlichen Grund- und Auftragsmaterialien bieten. "Der dritte Verbündete ist das Material", stellt Antl daher auch fest. Die Ergebnisse können immer wieder Überraschungen bringen.
Keine Botschaft, keine Geschichte wollen die beiden mit ihren meist großformatigen Bildern transportieren, sondern schlicht den Betrachter ins Bild hineinziehen. Und das passiert ganz leicht, führt doch die vertikale Trennlinie in jedem Werk beinahe unweigerlich dazu, das Motiv als eine Art Landschaft zu sehen– unbeabsichtigt. Himmel und Erde, Wolkenstimmungen und Küstenszenen, vielleicht dort hinten auch eine Hügelkette... Sparsam in der Farbe, eher in Erdtönen, in das sich jedoch durchaus ein betörendes Blau oder ein sehr freundliches Gelb hineinsetzen kann – ebenfalls unbeabsichtigt, denn auch die Wirkung der Farben ergibt sich aus der Reaktion des Materials: verschiedenste Papiere, Farbpigmente, Beizen, Tuschen und Knochenleim als Bindemittel.
Wenn also die Neugierde des Betrachters geweckt ist, und er sich auf das Kunstwerk einlässt, sich annähert, eröffnen sich ihm durch die vielschichtige Arbeitsweise des Künstlerduos immer wieder neue Perspektiven, werden darunter liegende Ebenen sichtbar und ergeben neue Bilder, Formen, Figuren – die freilich vor allem im Kopf des Zuschauers entstehen, der nun doch seine eigene Geschichte finden darf – und schließlich darin spazieren gehen kann. Immer weiter hinein.
Die Idee zur gemeinsamen Arbeit kam dem Wiener Bernard Antl und dem aus Waidhofen an der Ybbs stammenden Markus Schmidel beim gemeinsamen Bühnenbild Malen für die dramatisierte Version von Max Frischs Andorra, als man merkte: Das funktioniert! 2008 unter dem Namen 50/50 begann das symbiotische Werken, 2011 präzisierte man die Zusammenarbeit unter "Die Schichtarbeiter". Seither arbeiten die beiden ausschließlich miteinander, nebeneinander, manchmal auch lustvoll gegeneinander. Weniger wie ein gut aufeinander eingespieltes Jazz-Duo mit viel Einfühlungsvermögen, eher wie ein altes Ehepaar, sagt Schmidel scherzhaft. Das individuelle Schaffen ist abgeschlossen.
Verena Kienast
Die Schichtarbeiter
Bühnenbildner
Vita
Als Künstlerduo gemeinsam zu malen ist eine eher ungewöhnliche Sache, ist der kreative Prozess doch zumeist stark individuell. Bernard Antl und Markus Schmidel, beide freischaffende Maler und Bühnenmaler im Theater in der Josefstadt, haben die künstlerische Zweisamkeit im abstrakten Bereich für sich entdeckt. Als "Die Schichtarbeiter" widmen sie sich seit dem vergangenen Jahr der Erforschung, dem Experimentieren und der Entdeckung der Möglichkeiten, die ihnen die unterschiedlichen Grund- und Auftragsmaterialien bieten. "Der dritte Verbündete ist das Material", stellt Antl daher auch fest. Die Ergebnisse können immer wieder Überraschungen bringen.
Keine Botschaft, keine Geschichte wollen die beiden mit ihren meist großformatigen Bildern transportieren, sondern schlicht den Betrachter ins Bild hineinziehen. Und das passiert ganz leicht, führt doch die vertikale Trennlinie in jedem Werk beinahe unweigerlich dazu, das Motiv als eine Art Landschaft zu sehen– unbeabsichtigt. Himmel und Erde, Wolkenstimmungen und Küstenszenen, vielleicht dort hinten auch eine Hügelkette... Sparsam in der Farbe, eher in Erdtönen, in das sich jedoch durchaus ein betörendes Blau oder ein sehr freundliches Gelb hineinsetzen kann – ebenfalls unbeabsichtigt, denn auch die Wirkung der Farben ergibt sich aus der Reaktion des Materials: verschiedenste Papiere, Farbpigmente, Beizen, Tuschen und Knochenleim als Bindemittel.
Wenn also die Neugierde des Betrachters geweckt ist, und er sich auf das Kunstwerk einlässt, sich annähert, eröffnen sich ihm durch die vielschichtige Arbeitsweise des Künstlerduos immer wieder neue Perspektiven, werden darunter liegende Ebenen sichtbar und ergeben neue Bilder, Formen, Figuren – die freilich vor allem im Kopf des Zuschauers entstehen, der nun doch seine eigene Geschichte finden darf – und schließlich darin spazieren gehen kann. Immer weiter hinein.
Die Idee zur gemeinsamen Arbeit kam dem Wiener Bernard Antl und dem aus Waidhofen an der Ybbs stammenden Markus Schmidel beim gemeinsamen Bühnenbild Malen für die dramatisierte Version von Max Frischs Andorra, als man merkte: Das funktioniert! 2008 unter dem Namen 50/50 begann das symbiotische Werken, 2011 präzisierte man die Zusammenarbeit unter "Die Schichtarbeiter". Seither arbeiten die beiden ausschließlich miteinander, nebeneinander, manchmal auch lustvoll gegeneinander. Weniger wie ein gut aufeinander eingespieltes Jazz-Duo mit viel Einfühlungsvermögen, eher wie ein altes Ehepaar, sagt Schmidel scherzhaft. Das individuelle Schaffen ist abgeschlossen.
Verena Kienast