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Theater in der Josefstadt
Premiere: 19.12.2024

Neil Simon

Sonny Boys

ca. 2 Stunden (Pause nach ca. 55 Minuten)

Deutsch von Gerty Agoston

Es wird nie wieder einen Komiker geben wie ihn! Kein zweiter konnte eine Pointe so gut im richtigen Augenblick abschießen wie er … Keiner konnte einen Satz so aussprechen wie er … Ich kannte seine Gedanken … er kannte meine Gedanken. Ein einziger Mensch. Das waren wir beide.

Al Lewis und Willie Clark waren einmal das Dreamteam der komischen Unterhaltung. Doch diese Zeiten sind lange vorbei, die Medien fordern neue Gesichter. Seit einem Vorfall vor 11 Jahren hat das einstige Erfolgsduo, bekannt als die “Sonny Boys", keinen Kontakt. Willie lebt zurückgezogen in einem kleinen schäbigen Hotelzimmer und Al ist bei seiner Tochter untergekommen. Beide leiden unter ihrem sozialen Abstieg, der Einsamkeit und der Tatsache, endgültig zum alten Eisen zu gehören. Als für das Fernsehen eine Nostalgiesendung über die große Zeit der amerikanischen Komödie geplant wird, dürfen darin auch die berühmten Sonny Boys nicht fehlen. Doch um mitzuwirken, muss sich das Duo erst zusammenraufen und die gegenseitigen Kränkungen überwinden. Die beiden Künstler müssen aber auch erkennen, dass die Zeit in ihrem Metier nicht stehengeblieben ist und Ruhm vergänglich sein kann.

Während ihrer erfolgreichen Bühnenlaufbahn teilten sich die beiden Schauspielstars Robert Meyer und Herbert Föttinger bereits unzählige Male die Bretter, die die Welt bedeuten. Zuletzt begeisterten sie in der Josefstadt als vagabundierende Schauspieler in Ostrowskijs Komödie Der Wald.

Herbert Föttinger und Robert Meyer brillieren um die Wette. Regisseur Stephan Müller lässt sie agieren. Die Bühne (Sophie Lux, Sarah Smets-Bouloc), eine abgetakelte Suite, mit Lampen überladen, Küche hinter dem Vorhang und der Green-Room eines Fernsehstudios, wirken wie im Film. Die Pointen zünden, das Publikum geht mit. Man lacht und kämpft zugleich mit den Tränen, wenn dieses Duo seine alten Tage wieder aufleben lässt und den Doktorwitz spielt. 
Meyer ist Meyer als grantelnder Willie Clark. Föttinger ist Föttinger als famos wütender Al Lewis. Präzise ist jede Geste, jedes Wort gesetzt. Sie lassen die Beklemmung spüren, die zwei ehemalige Bühnenpartner empfinden, die sich vor mehr als zehn Jahren unversöhnlich entzweit haben. Nach der Pause sind sie nicht mehr zu halten, ein fulminantes Feuerwerk an Emotionen, wenn Lewis seinen Clark besucht, der einen Herzinfarkt überstanden hat. Mit Frank Sinatras „My Way“ singen sie sich bewegend ihrer gemeinsamen Zukunft im Heim für pensionierte Schauspieler entgegen. Dominic Oley nimmt als rühriger Neffe und Agent ein, Larissa Fuchs zeigt authentisch mit einer Art slawischem Akzent eine Krankenpflegerin.
(KURIER)

Der Regisseur Stephan Müller ist spezialisiert auf die uneitle, ganz der Sache verpflichtete Umsetzung großer Texte. Man folgt beeindruckt zwei entfesselten Tragikomikern, wie man sie auf Wiener Bühnen kaum noch zu sehen bekommt. Ein Triumph in der Höchstliga.
(Kronen Zeitung)

Meyer und Föttinger sind hervorragende Schauspieler. Das haben sie erneut bei „Sonny Boys“ in Stephan Müllers raffiniert schlichter Inszenierung bewiesen. Sie reißen das Publikum mit. Neil Simons 1972 am Broadway uraufgeführte Boulevard-Posse wird von ihnen souverän und leicht wienerisch gespielt. Mühelos wirkt ihr Agieren. Meyer reüssiert als Grantler, dessen Spiel an seine beste Zeit am Burgtheater erinnert, als ideale Personifikation von Charakterköpfen in Stücken von Nestroy. Föttinger versprüht die Melancholie verblassenden Glanzes.
(Die Presse)

Regie
Stephan Müller

Bühnenbild
Sophie Lux / Sarah Smets-Bouloc

Video
Sophie Lux

Kostüme
Birgit Hutter

Musik
Matthias Jakisic

Choreographie
Daniela Mühlbauer

Dramaturgie
Barbara Nowotny

Licht
Pepe Starman

Willie Clark, Komiker
Robert Meyer

Al Lewis, sein ehemaliger Partner
Herbert Föttinger

Ben Silverman, sein Neffe und Agent
Dominic Oley

Krankenschpflegerin/ Aufnahmeleiterin
Larissa Fuchs

Stimme des Regisseurs
Claudius von Stolzmann

Stimme des Ansagers
Raphael von Bargen

Studio-Crew
Peta Klotzberg
Christoph Kostomiris
Eileen Polnau