Stück auswählen:
Theater in der Josefstadt
Premiere: 04.09.2024

Ferdinand Raimund

Der Alpenkönig und der Menschenfeind

Romantisch-komisches Original-Zauberspiel in zwei Aufzügen

ca. 2 Stunden, 20 Minuten (Pause nach ca. 65 Minuten)

Romantisch-komisches Original-Zauberspiel in zwei Aufzügen

Originalmusik von Wenzel Müller

O Schande, ich bin ein Menschenfeind, und komm’ da in eine Lieb’ hinein, die gar kein End’ nimmt.

“Hätte Raimund drei Stücke geschrieben von dem Wert des Alpenkönigs, sein Name würde nie vergessen werden in der Geschichte der deutschen Poesie", schrieb Franz Grillparzer über seinen Dichterkollegen. Das Original-Zauberspiel Der Alpenkönig und der Menschenfeind führt klar vor Augen, wie sehr Raimunds Stücke an philosophischer und psychologischer Tiefe ihrer Zeit voraus waren. “Mit dem Stück Allegorie, das sich in ihm verkörpert, gehört Rappelkopf noch dem barocken Theater an; als Seelenkranker schon völlig dem der neueren Zeit."
(Heinz Politzer)

In Raimunds 1828 uraufgeführtem Stück misstraut der reiche Gutsbesitzer Rappelkopf jedem. Nicht einmal seiner Familie gelingt es, zu ihm durchzudringen. Erst als ihm der mächtige Alpenkönig Astragalus sein eigenes Ich vorführt, wird er von seiner Misanthropie geheilt und gelangt zur Einsicht.

Raimunds Zauberspiel bietet eine Fülle prächtiger Charaktere – vom menschenverachtenden Rappelkopf über seine verzweifelt um die Ehe kämpfende Frau Sophie und den geheimnisvollen Alpenkönig bis hin zu den komischen Figuren des Stücks: dem Diener Habakuk, der unentwegt von sich behauptet, “ich war zwei Jahre in Paris", und dem vorlauten Stubenmädchen Lischen. Die Musik, darunter so bekannte Lieder wie “So leb' denn wohl, du stilles Haus", stammt von Wenzel Müller. Josef E. Köpplinger, der am Theater in der Josefstadt mit Der Bauer als Millionär einen großen Erfolg feierte, wird mit dieser Produktion seine Auseinandersetzung mit Ferdinand Raimund fortsetzen.

In Josef E. Köpplingers fein nuancierender Ferdinand-Raimund-Aufführung ist die Dienerschaft sangesfreudig (Originalmusik von Wenzel Müller!), die Ehefrau (Alexandra Krismer) krisengeeicht, der famose Habakuk (Johannes Seilern) mit seinen zwei "in Paris" verbrachten Jahren ein zäher Don mit Menjou-Bärtchen. Dangls funkelnder Widerstand gegen alle vorschnellen Versöhnungsangebote ist kopfgesteuert. In ihm wispern, ein Nachhall, die Geister der Anarchie. Wie Dangl beiläufig Geldscheinbündel an die Armen weiterreicht, gleichsam von sich und den anderen angewidert; wie er die Verlogenheit der Verhältnisse bis auf den Grund durchschaut und zugleich gute Miene zum doppelten Spiel macht: In seiner Figur verdichtet sich augenblicksweise die Materie von Jahrhunderten.
Im Rappelkopf gärt Molières Misanthrop nach. In ihm sind zugleich schon die Heuchler Feydeaus enthalten, die Augenblicksgenießer von Doktor Arthur Schnitzlers Gnaden. Und weil Dangl in Gestalt des Geisterkönigs Günter Franzmeier und der subversiven Kammerjungfer Lischen (Nadine Zeintl) ein paar famose Gegenspieler besitzt, gelingt dieser vermeintlich konventionellen Aufführung ein apartes Kunststück. Sie erhebt sich über den eigenen Anschein, sie ist klüger. 
(Der Standard)

Werkgetreu und musikalisch flott hat Josef E. Köpplinger Ferdinand Raimunds „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ inszeniert. Dangl spielt eine Paraderolle, er kann diesen zerrissenen Charakter mühelos ins Komische wie auch ins Tragische kippen lassen. Mahaffy und Reinthaller geben ein herziges Paar, und das mit erfrischender Präsenz. Alexandra Krismer als Rappelkopfs Frau vermittelt Tragik. Das macht auf seine Art auch Johannes Seilern als Diener Habakuk. Nur sparsam verleiht er diesem traurigen Clown Komik. Nadine Zeintl spielt Malchens Kammermädchen Lischen überdreht, auch was den irren Gesang angeht. Der passt hier ganz genau.
(Die Presse)

Ein Zauberspiel mit viel Spielfreude, das das Zeug zum Publikumsrenner hat.
(KURIER)

In den Titelrollen der heiteren Inszenierung von Josef Köpplinger begeistern Günter Franzmeier und Michael Dangl.
(WELT)

Regie
Josef E. Köpplinger

Regiemitarbeit und Choreographie
Ricarda R. Ludigkeit

Bühnenbild
Walter Vogelweider

Kostüme
Alfred Mayerhofer

Musikalische Leitung
Jürgen Goriup

Dramaturgie
Barbara Nowotny

Licht
Pepe Starman / Josef E. Köpplinger

Astragalus, der Alpenkönig
Günter Franzmeier

Herr von Rappelkopf, ein reicher Gutsbesitzer
Michael Dangl

Sophie, seine Frau
Alexandra Krismer

Malchen, seine Tochter dritter Ehe
Johanna Mahaffy

August Dorn, ein junger Maler / Emerentias Gestalt
Tobias Reinthaller

Herr von Silberkern, Sophies Bruder / Wallburgas Gestalt
Martin Niedermair

Lischen, Malchens Kammermädchen
Nadine Zeintl

Habakuk, Bedienter bei Rappelkopf
Johannes Seilern

Alpanor, Alpengeist / Christian Glühwurm, ein Kohlenbrenner
Alexander Strömer

Marthe, sein Weib / Sabine, Köchin in Rappelkopfs Dienst
Susanna Wiegand

Salchen, Tochter von Glühwurm und Marthe
Melanie Hackl

Linarius, Alpengeist / Victorinens Gestalt / Großmutter
Paul Matić

Franzel, Salchens Bräutigam / Sebastian, Kutscher in Rappelkopfs Dienst
Paul Clementi

Hänschen
Steven Ablog / Christoph Lackner-Zinner

Christopherl
Philipp Gruber-Hirschbrich / Cornelius Bruckmann

Andresel
Dominik Baumgartner / Samuel Fischer

Alpengeister / Genien / Dienerschaft
Paul Clementi
Paula Jeckstadt
Marko Trajkovski
Therese Troyer

Dirigat und Klavier
Jürgen Goriup / Florian Reithner

Musikalische Assistenz
Florian Reithner

Klarinette
Wolfgang Trojan / Barbara Haslinger

Violine / Viola
Ruth Müller / Karin Schlechta / Maria Schlieber / Michaela Wild

Akkordeon
Ingrid Eder / Bojana Foinidis

Violoncello
Günter Schagerl / Kristina Heumesser