Probebühne Josefstadt

Herbert Föttinger realisierte den lang gehegten Traum der Josefstadt, eine eigene Probebühne im Haus zu haben.

In den vergangenen Jahrzehnten war das Ensemble auf permanenter Wanderschaft gewesen: Verschiedene Säle in unterschiedlichen Bezirken Wiens waren für die Probenarbeit angemietet worden. Die Mitarbeiter waren mit Requisiten und Kostümen quer durch Wien unterwegs. Seit 2008 ist das Geschichte.

Die Proben finden nun auf der neuen Probebühne statt, die - finanziert von Peter Pühringer - 2007 auf dem Dach der Sträußelsäle errichtet wurde.
Ein Raum mit den Originalmaßen der Josefstadt-Bühne und sechs Meter Höhe. Mit einer Glasfront und variabler Bestuhlung dient die Probebühne auch für Veranstaltungen mit bis zu 99 Zuschauern.

Am 28. November 2008 fand im Rahmen einer Festveranstaltung die feierliche Eröffnung der Probebühne statt, die gleichzeitig auch den Startschuss für den Spielbetrieb bedeutete. Der Dichter Robert Schindel bot mit seinem Vortrag "Zur Echolalie des Erinnerns" einen kritischen Blick in die Vergangenheit der Josefstadt.

Am darauf folgenden Tag fand die Zusammenarbeit mit dem Institut für Theater-, Film. und Medienwissenschaft der Universität Wien ein Symposium mit dem Titel "Theater für Eliten? Das Theater in der Josefstadt 1938" statt.
Anhand von Referaten versuchte man Klarheit über die eigene Geschichte vor 70 Jahren zu gewinnen und zugleich auch den Blick für die Zukunft des Hauses zu schärfen.

Unter diesem Motto stand auch die erste Premiere, die Uraufführung von "In der Psychiatrie ist es nicht so schön" über das Schicksal des Friedrich Zawrel, der als Kind am Spiegelgrund Opfer eines NS-Euthanasiearztes wurde.

(Aus "Das Theater in der Josefstadt" von Christiane Huemer-Strobele und Katharina Schuster, Picus Verlag 2011)

Die Probebühne befindet sich im 2. Stock im Theater in der Josefstadt (Eingang über den Kassenbereich) und verfügt über 99 Sitzplätze.

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