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Theater in der Josefstadt
Premiere: 15.09.2005

Henrik Ibsen

Nora

oder ein Puppenhaus

Nora und ihr Mann Torvald sind nach außen hin glücklich verheiratet. Die Tatsache, dass Torvald seine Frau wie ein unmündiges Kind behandelt, ist ihm nicht bewusst. Als in der Adventszeit die Beförderung Torvalds zum Bankdirektor ins Hause steht, scheint auch finanziell alles abgesichert zu sein. Plötzlich droht jedoch unerwarteter Besuch Noras Weihnachtsvorbereitungen zu stören: Rechtsanwalt Krogstad sucht seine drohende Entlassung durch Torvald Helmer mit einem Erpressungsversuch zu verhindern, der sich auf einen lange zurückliegenden Vorfall bezieht: Aus Liebe zu ihrem gesundheitlich angeschlagenen Mann hatte Nora einst mit einer gefälschten Unterschrift bei Krogstad Geld für einen notwendigen Kuraufenthalt geliehen und dieses Geheimnis bislang sorgsam vor ihrem Mann bewahrt. Von Krogstad in die Enge getrieben, erscheint die Beichte ihrer großen Lüge nunmehr unumgänglich, und so sieht Nora mit Spannung der Antwort auf die bisher in den Hintergrund gedrängte, nun alles entscheidende Frage ihres Lebens entgegen: Wie reagiert ihr Mann auf das vermeintliche Vergehen?

In nahezu kriminalistischer Weise und mit psychologischer Schärfe zeigt Ibsen in seinem Stück, das zum Musterbeispiel des weiblichen Ausbruchs aus der bürgerlichen Ehewelt geworden ist, wie sich das Puzzlespiel der Vergangenheit auf die Gegenwart auswirkt.

Föttinger hätschelt sein Püppchen, liebkost es und möchte es gebrauchen, mit ihm spielen. Und macht es kaputt! Sehr genau, sehr scharf zeichnet er den biederen Advokaten nach. Aber auch er überzeugt auf dem Höhepunkt der Katastrophe am meisten, wird er zum Despot im Gewand des soignierten Herren.
(Kronen Zeitung)

Besetzt wurde diese Nora mit zwei großen Publikumslieblingen des Theaters in der Josefstadt. Vor allem Köstlinger gebührt großes Lob für ihre dramatische Darstellung der Nora. Bewundernswert stringent aufbauend und bis zum Finale zu einer immer weiteren Steigerung fähig, meistert sie ihren Part überaus geschickt. Ausgesprochen berührend ist Therere Lohner als Noras Freundin Linde, die brillant das soziale Gewissen in der Konstellation der Figuren gibt: leise, überzeugend und echt. Auch Peter Scholz kann seiner kleinen, aber wichtigen Rolle des bösen Rechtsanwalts viel abgewinnen und reüssiert auf ganzer Linie.
(APA)

Nora an der Josefstadt - das ist Stadttheater auf sehr hohem Niveau.
(Kurier)

Regie
Karlheinz Hackl

Bühnenbild und Kostüme
Rolf Langenfass

Musikalische Einrichtung
Michael Rüggeberg

Dramaturgie
Ulrike Zemme

Licht
Manfred Grohs

Regieassistenz
Elke Schwab

Ton
Hans Peter Stubenrauch

Ton
Sylvia Matiz

Ton
Michael Huemer

Torvald Helmer, Advokat
Herbert Föttinger

Nora, seine Frau
Maria Köstlinger

Ivar, ihr Kind
Simon Jung / Victor Landgraf

Bob, ihr Kind
Florian Neumeister / Johann Samuel Weiss

Emmy, ihr Kind
Larissa Gazdag / Luna-Alyssa Chommakh

Doktor Rank
Michael Dangl

Frau Linde
Therese Lohner

Krogstad, Rechtsanwalt
Peter Scholz

Henrik
Florian Teichtmeister