Premiere: 03.11.2022
Susanne Wolf / Marika Lichter
Ich hab (k)ein Heimatland
Uraufführung
ca. 1 Stunde, 20 Minuten, keine Pause
Publikumsliebling Marika Lichter begibt sich auf Spurensuche in die familiäre Vergangenheit, die mehr ist als nur persönliche Erörterung. Der außergewöhnliche Theaterabend ist eine Hommage an all die "Vorhergegangenen", eine Auseinandersetzung mit den Begrifflichkeiten "Heimat" und "Zuhause", eine Untersuchung des Phänomens "being jewish" und eine Liebeserklärung an das Leben.
Marika Lichter erzählt, zitiert und singt, lässt Vergangenes neu erblühen und beleuchtet das Gefühl des Fremdseins "hier" wie "da" – im Geburtsland wie im Exil. Behutsam ausgewählte Lieder illustrieren und konterkarieren die Dramaturgie des Abends – ob (jüdischer) Tango oder Wiegenlied, ob Schlager oder (Operetten-)Arie, Polit-Song oder Liebesballade, die musikalischen Mosaiksteine (er)füllen jene Lücken, die Real-Historie gerissen hat. Jüdische, jiddische Weisen – jüdische Welten werden lebendig und schlagen im Zusammenspiel mit den subtil gesetzten Texten eine Brücke vom Einst ins Heute. Ich habe (k)ein Heimatland ist eine berührende, poetische, aufrüttelnde, zärtliche Melange der Klänge, Gedanken, Findungsversuche, Bekenntnisse und Fragen.
Eine großartige Leistung! Eineinhalbstunden allein auf der Bühne, fasziniert Marika mit Text und Gesang, in jiddisch, ivrith und deutsch. Sie meisterte es wunderbar eine Show abzuliefern, die sofern sie die familiäre Vergangenheit betrifft, auch todtraurig ist, aber SIE schafft es mit Humor, sowie Lebenslust und Lebenskraft, alles ins Positive zu kehren! Die Autorin, Librettistin und liebste Susanne F. Wolf hat Marika Lichter nicht nur tatkräftig unterstützt, sondern unglaublich viel zu diesem Abend recherchiert: chapeau! Mazal tow! Ein Muss für alle: Der Titel des Abends "Ich hab (k)ein Heimatland" stimmt nur zum Teil, denn - das weiß man spätestens seit diesem Abend - Marikas Heimat ist eindeutig die BÜHNE!
(Wina)
Marika Lichter geht in den Kammerspielen in einem sehr persönlichen Abend, der einem mitunter die Sprache verschlägt, auf die Suche nach ihrer Familie. Ein Pflichttermin für Lichter-Fans.
(Kronen Zeitung)
Die Musicalsängerin berührt bei ihrem Soloabend "Ich hab (k)ein Heimatland" mit jiddischen Liedern und bedrückenden Erinnerungen. Sich derart zu öffnen und die bedrückende Familiengeschichte aufzublättern, wie Marika Lichter es hier tut, verdient jedenfalls großen Respekt.
(Die Presse)
Nachforschungen, Reflexionen und Anekdoten treffen auf jiddische Lieder, Schlager und Polit-Songs. Die Klezmer Reloaded Band begleitet die Sängerin, die in der Musik definitiv eine Heimat gefunden hat.
(Falter)
Szenische Einrichtung
Herbert Föttinger
Bühnenbild und Kostüme
Ágnes Hamvas
Dramaturgische Einrichtung
Matthias Asboth
Licht
Sebastian Schubert
Klarinette
Maciej Golebiowski
altern. Klarinette
Oscar Antolí
Akkordeon
Alexander Shevchenko
altern. Akkordeon
Milos Todorovski
Geige
Pavel Shalman
Kontrabaß
Christoph Petschina