Premiere: 02.05.2019
Stefan Vögel
Die Niere
Österreichische Erstaufführung
ca. 1 Stunde, 30 Minuten, keine Pause
Erwartest du von mir, dass ich es tue? Ich meine – dir eine Niere zu spenden?
Kommt drauf an, wie du "erwarten" definierst. Erwarten im Sinne von "glauben" oder erwarten im Sinne von "verlangen"?
So was kann man gar nicht verlangen.
Kathrin braucht eine Niere. Ihr Mann Arnold soll ihr seine spenden. Leider hat der erfolgreiche Architekt nicht nur keine Zeit dafür, sondern auch Angst vor einer Organspende: Aber wenn ein Mann seine Frau wirklich liebt...
Diese witzige Beziehungskomödie, die sich mit Daniel Glattauers "Die Wunderübung" messen kann, trifft den Nerv heutiger Paarbeziehungen. Und am Ende stellt sich die alles entscheidende Frage: Liebling, was bist Du bereit, für mich zu tun?
Derzeit sind etwa 1100 Patienten in Österreich zur Transplantation angemeldet. Pro Jahr werden rund 700 Organtransplantationen in Österreich durchgeführt. Die Zahl der Nieren-Lebendspenden ist seit einigen Jahren relativ konstant (ca. 60). Allerdings liegt Österreich mit einem Lebendspende-Anteil von etwa 15 % der Nierentransplantationen deutlich hinter den Niederlanden, Norwegen, Schweden, der Schweiz, Australien und den USA zurück.
Österreichischer Rettungsdienst
Stefan Vögel ist österreichischer Schauspieler, Kabarettist und Dramatiker. Sein Stück Altweiberfrühling feierte 2010 in den Kammerspielen der Josefstadt Premiere, und Arthur & Claire wurde 2017 mit Josef Hader und Hannah Hoekstra verfilmt.
Mit "Die Niere" hat der österreichische Autor Stefan Vögel ein klassisches Well-Made-Play geschrieben, das in flotten 90 Minuten mit allerlei Pointen aufwarten kann und viel Vergnügen bereitet. In den Kammerspielen liegt das auch an der präzisen Regie von Folke Braband, der im Loft-Bühnenbild von Stephan Dietrich seinen Protagonisten viel Raum zum Glänzen gibt. Und diese nützen das sehr gut aus. Martin Niedermair als Arnold etwa, der seinem Egomanen durchaus sympathische Züge verleiht, der sich herrlich in Ausreden und Widersprüchen verstrickt. Exzellent agiert aber auch Martina Stilp, die als Kathrin bis zur überraschenden Schlusswendung alle Register ihres hohen Könnens zieht. Als zweites Paar glänzen Pilar Aguilera als scheinbar bieder-liebevolle Diana und Oliver Huether als herzensguter, moralisch integrer Götz. Ihnen allen sieht man sehr gern zu; das dürfte ein Renner werden.
(KURIER)
Stefan Vögel hat ein intelligentes und amüsantes "well made Play" geschrieben. Unter der flotten Regie Folke Brabands tobte sich ein Quartett exzellenter Darsteller aus.
(Die Presse)
Lachtheater als Spiel mit der Angst. Stefan Vögel schreibt eher scharfe als musikalische Partituren für Schauspieler, fand in Folke Braband einen kongenialen Regisseur und in den Kammerspielen starke Mitspieler.
(Wiener Zeitung)
Stefan Vögels Text balanciert zwischen leicht, heiter und ernst und Regisseur Folke Braband setzt das gekonnt und stimmig in Tempo und Temperament in Szene. Der Zuschauer erlebt einen feschen Boulevard-Spaß, Martina Stilp, Martin Niedermair, Pilar Aguilera und Oliver Huether reüssieren.
(Kronen Zeitung)
Nahezu erwartete, dann aber doch wieder überraschende Wendungen machen die Qualität dieses Bühnenstücks ebenso aus wie der locker-luftige Inszenierungsstil, den Martina Stilp (Kathrin), Martin Niedermair (Arnold), Pilar Aguilera (Diana) und Oliver Huether (Götz) quasi verinnerlicht haben und damit einer leichtfüßigen Komödie nicht aufgesetzt Schwere verleihen, sondern bei allem Humor zu vermitteln verstehen, dass Bindungsfähigkeit, Vertrauen und Aufrichtigkeit wichtige Faktoren für unser Zusammenleben sind. Dass Stefan Vögel unterhalten kann, wissen wir schon lange, jetzt auch, dass er den hohen Wert der Freundschaft berührend und amüsierend thematisiert.
(Vorarlberger Nachrichten)
Regie
Folke Braband
Bühnenbild und Kostüme
Stephan Dietrich
Dramaturgie
Leonie Seibold
Licht
Franz Henmüller
Kathrin
Martina Stilp
Arnold, Architekt, Kathrins Mann
Martin Niedermair
Diana, Apothekerin
Pilar Aguilera
Götz, Dianas Mann
Oliver Huether