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Kammerspiele der Josefstadt
Premiere: 11.01.2025

Eugène Labiche

Die Affäre Rue de Lourcine

ca. 1 Stunde, 25 Minuten, keine Pause

Deutsch von Elfriede Jelinek

Es passiert selbst den Besten von uns: Da trinkt man mal ein Gläschen zu viel und am nächsten Morgen hat sich die halbe Welt gegen einen verschworen…
Lenglumé erwacht an seinem Hochzeitstag ohne Erinnerung an die vergangene Nacht. Dafür liegt ein Fremder in seinem Bett – der sich als ehemaliger Schulkollege und nicht ganz so ehemaliger Trinkkumpane Mistingue erweist. Im Versuch, vor seiner Frau zu verbergen, dass er am letzten Abend noch das Haus verlassen hat, wird Lenglumé mit immer neuen Verfehlungen konfrontiert. Als handfeste Indizien schließlich noch darauf hindeuten, dass er und Mistingue in einen Mordfall verstrickt sind, nimmt ein Versteckspiel der Extraklasse seinen Lauf.

Mit ihrer abwechslungsreichen Handlung und den knackigen Dialogen ist Die Affäre Rue de Lourcine ein wahrer Komödien-Klassiker. Hinter aller Leichtfüßigkeit und Komik lauern aber bekanntlich auch die größten menschlichen Abgründe. Regisseurin Alexandra Liedtke, zuletzt von Presse und Publikum für ihre Inszenierung von Der ideale Mann gefeiert, wirft in den Kammerspielen der Josefstadt einen genauen Blick darauf, ob der Drang zur Vertuschung unserer Gesellschaft auch heute noch innewohnt.

Michael Dangl spielt den Lenglumé mit großer Lust am Betrunkenenslapstick, Marcus Bluhm als sein Partner in Crime ist ein gewandtes Gegenüber. Melanie Hackl sorgt als Dienerin Justine für fast akrobatische Körperhumor-Momente. Robert Joseph Bartl spielt Lenglumés Vetter Potard mit allerlei Anleihen aus Filmen. Die herausragendste Darstellung kommt von Kimberly Rydell als Lenglumés Frau. Wie sie ihren Gewaltwunsch gegen ihren Gatten mal mehr, mal weniger gut in sich hineinfrisst, ist wirklich unterhaltsam anzusehen.
(KURIER)

Michael Dangl und Marcus Bluhm spielen sich Seelen aus dem Leib, auch Robert Joseph Bartl, Melanie Hackl und Kimberly Rydell lassen nichts anbrennen. Glänzende Schauspieler. 
(Kronen Zeitung)

Dangl darf etwa nach dem Aufwachen ein Kabinettstück des Haltsuchens in einer schwankenden Welt abliefern, doch in dem von Philip Rubner lindgrün gestalteten bürgerlichen Eigenheim in der Rue de Provence (der Stücktitel bezeichnet hingegen den Tatort) regiert der helle Wahnsinn, der dunkle Ahnungen und blasse Erinnerungen überstrahlt. Melanie Hackl muss ihre Hausangestellte ebenso durchgeknallt anlegen wie Kimberly Rydell ihre Hausherrin. Mit körperlichen Verrenkungen und sprachlichen Umschwüngen turnen sie sich durchs Geschehen, das durch kleine Lieder (Live-Klavier: Veit-Jacob Walter) und Zauberkunststücke angereichert ist. In diesem eineinhalbstündigen faschingsähnlichen Treiben behält Robert Joseph Bartl als Cousin, der je nach Lage vom Ent- zum Belastungszeugen mutiert, geradezu souverän seine Würde.
(APA)

Regie
Alexandra Liedtke

Bühnenbild
Philip Rubner

Kostüme
Su Bühler

Musikalische Leitung
Karsten Riedel

Choreographie
Paul Blackman

Dramaturgie
Silke Ofner / Matthias Asboth

Licht
Sebastian Schubert

Lenglumé, Privatier
Michael Dangl

Mistingue
Marcus Bluhm

Potard, Lenglumés Vetter
Robert Joseph Bartl

Justine, Bedienstete bei Lenglumé
Melanie Hackl

Norine, Lenglumés Frau
Kimberly Rydell

Klavier
Veit-Jacob Walter