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Kammerspiele der Josefstadt
Premiere: 18.09.2008

David Pharao

Der Gast

Österreichische Erstaufführung

Gérard ist überglücklich, nach jahrelanger Arbeitslosigkeit endlich wieder einen attraktiven neuen Job in Aussicht zu haben. Letzte Hürde: ein Abendessen mit dem zukünftigen Vorgesetzten, das bei Gérard und seiner Frau Colette zuhause stattfinden soll - und zwar schon am nächsten Abend. Wie gut, dass der übereifrige Nachbar Alexandre, seines Zeichens professioneller Imageberater, zufällig von der Angelegenheit erfährt. Alexandre übernimmt das Kommando und verwandelt das betuliche, etwas biedere Ehepaar in einer Hauruck-Aktion in flotte Gastgeber, die ihrem Besuch mit Charme, kulinarischen Finessen und dynamischer Gesprächsführung den Kopf verdrehen sollen.

Auf den Bühnen Frankreichs war die Komödie Der Gast ein großer Erfolg und wurde deshalb 2007 mit Daniel Auteuil in der Rolle des arbeitslosen Gérard verfilmt.

Mit "Der Gast" hat der französische Autor David Pharao eine köstliche Farce über Spießertum und Arbeitskampf, über kleine Leute und große Sorgen geschrieben. Sozialkritik inklusive. Dass diese(...)präsent ist, aber nicht penetrant wirkt, liegt an den exzellenten Darstellern. So holt sich Vollblutkomödiant Martin Zauner in Markus Kupferblums sicherer Inszenierung jede Pointe. Wie Zauner als Gérard um sein Glück strampelt und von einer Katastrophe in die nächste schlittert (passend das Bühnenbild von Herwig Libowitzky und die Kostüme von Aleksandra Kica), ist hinreißend. Zauner ist zum Brüllen komisch, lässt aber auch das Tragische an diesem Gérard dezent durchschimmern. Eine tolle Leistung. Ebenso brillant: Therese Lohner als nicht übermäßig helle, aber umwerfend komische Colette, die mit schlafwandlerischer Sicherheit stets den richtigen Tonfall trifft und für viele Lacher sorgt.
(Kurier)

Markus Kupferblum inszenierte die österreichische Erstaufführung der Verwechslungskomödie. Mit Tempo, Witz, lustigen Details.(...)Martin Zauner als Gérard und Therese Lohner als Colette sind das biedere Ehepaar: unbedarft, bald großspurig, bald duckmäuserisch, aber bei den fatalen Aktionen, um sich beim Gast ins rechte Licht zu rücken, liebenswert komisch und ein bisserl skurril. Werner Sobotka stürzt sich als Alexandre mit Elan und Betriebsamkeit in die Aufgabe, die Wohnung "gastgerecht" zu machen und dem biederen Gérard ein bisschen Originalität und Pepp zu verpassen. Bastian Wilplinger ist der reservierte Gast mit kühlem Kopf. Herzlicher Beifall.
(Kronen Zeitung)

In den Wiener Kammerspielen geriet das Boulevard-Stück in der feinsinnigen Regie Markus Kupferblums zu einer munteren, stimmig ausbalancierten Posse, die das Situative in den Vordergrund rückte.
(Der Standard)

Ein handfest konstruierter Plot mit viel Situationskomik und einer unerwarteten Schlusspointe, die die inhumanen Strukturen der heutigen Arbeitswelt bloßstellt. Werner Sobotka ist(...)als geschäftiger Nachbar ganz in seinem Element. Drängt er doch dem ratlosen Ehepaar seine angeblichen Erfahrungen als Imageberater auf, krempelt das kleinbürgerliche Wohn-Idyll um, plant ein "Haute-cuisine-Dinner", verordnet den Eheleuten ein pseudo-elegantes Outfit (Kostüm: Alexandra Kica) und quält den biederen Gérard mit einem Schnellsiedekurs in intellektueller Konversation.
(Wiener Zeitung)

Regie
Markus Kupferblum

Bühnenbild
Herwig Libowitzky

Kostüme
Aleksandra Kica

Dramaturgie
Silke Ofner

Licht
Karl Binder

Regieassistenz
Stephan Pfister

Ton
Dieter Fassl

Ton
Reinhard Köberl

Ton
Michael Huemer

Gérard
Martin Zauner

Colette, Gérards Frau
Therese Lohner

Alexandre, der Nachbar
Werner Sobotka

Der Gast
Bastian Wilplinger