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Kammerspiele der Josefstadt
Premiere: 24.10.2013

Terrence McNally

Catch Me If You Can - Das Musical

Europäische Erstaufführung

ca. 2 Stunden, 55 Minuten, eine Pause

Das Theater in der Josefstadt in Co-Produktion mit BB Group GmbH in Zusammenarbeit mit outside eye gmbh präsentiert

Buch von Terrence McNally
Musik von Marc Shaiman
Liedtexte von Scott Wittman, Marc Shaiman
auf Basis des gleichnamigen Films von DreamWorks

Deutsch von Werner Sobotka 

"Ich war ein Schwindler und Schauspieler mit erstaunlichen Fähigkeiten. Manchmal war ich von meinem Auftreten und meinen Tricks selbst überrascht."
(Frank W. Abagnale)

Das Musical "Catch Me If You Can" (2011, Uraufführung am Broadway) basiert – wie der gleichnamige Kinofilm von Steven Spielberg aus dem Jahre 2002 – auf einer wahren Begebenheit: Die Handlung dreht sich um die abenteuerliche Erfolgsstory des 16jährigen Scheckfälschers und Hochstaplers Frank W. Abagnale, der sich in den 60ern mittels
Scheinidentitäten erfolgreich durchs Leben schwindelte, bis ihn das FBI schließlich schnappt.
 
"Guten Morgen, Captain", sagte das Fräulein an der Kasse freundlich. Die Abzeichen an meiner Uniform wiesen mich als Ersten Offizier und Kopiloten aus. Ich unterschrieb die Hotelrechnung. "Guten Flug, und kommen Sie uns bald wieder besuchen." Am Flughafen ging ich beim Ticketschalter vorbei und zeigte dem zuständigen Angestellten meine
Lizenz der Luftfahrtbehörde. "Okay, Erster Offizier Frank Williams, Freiflug nach Rom. Ist notiert. Bitte füllen Sie das aus." Er reichte mir ein Formular und ich trug die erforderlichen Daten ein.
Eine attraktive blonde Stewardess begrüßte mich an Bord. "Sie haben zwei anderen Jungs den Klappsitz wegschnappen können." Mit eingezogenem Kopf betrat ich das Cockpit. "Hi, Frank Williams, Pan Am. Lassen Sie sich nicht von mir stören", sagte ich. Der Pilot streckte seine Hand aus. "Gary Giles. Schön, Sie bei uns begrüßen zu dürfen." Nach zwanzig Minuten befanden wir uns in der Luft. Giles überprüfte seine Instrumente, meldete sich beim Tower ab und schälte sich dann aus seinem Sitz. Er taxierte mich scheinbar beiläufig, aber doch gründlich und deutete dann auf seinen Stuhl. "Warum fliegen Sie den Vogel nicht eine Weile, Frank?", fragte er. "Ich gehe nach hinten und mische mich unter die zahlenden Passagiere." Ich schlüpfte auf den Platz des Kapitäns.
Mir war deutlich bewusst, dass nun 140 Menschenleben in meiner Hand lagen. Ich schaltete den riesigen Jet sofort auf Autopilot und hoffte verzweifelt, dass das Ding funktionieren würde, denn ich brachte nicht einmal einen Drachen zum Fliegen. Ich arbeitete nicht für die Pan Am, und ich war auch kein Pilot. Ich war ein Betrüger, einer der meist gesuchten Kriminellen auf vier Kontinenten, und in diesem Augenblick tat ich, was ich am besten konnte – ich band einigen netten Menschen einen Riesenbären auf.
(Frank W. Abagnale, Catch Me If You Can)

Gelungen, grossartig. Rasmus Borkowski brilliert.
Die Besucher der Kammerspiele denken wohl nicht mehr an DiCaprio. Der neue Star heißt Rasmus Borkowski. Er brilliert in der Hauptrolle des Musicals "Catch me if you can". Retro, bunt und sicher nicht tiefsinnig. Aber äußerst unterhaltsam. Ein gelungenes Auftaktspektakel für die Wiedereröffnung der generalsanierten Kammerspiele. Das dreistündige Spektakel wirkt wie von gestern – im besten Sinn. Eine grelle Revue aus der Welt des Nachmittagsfernsehens.
Es ist aber vor allem eine grandiose Show. Zehn Haupt- und Nebendarsteller, dazu ein 13-köpfiges Tänzerensemble, das großartig swingt – auch dank des feinen Live-Orchesters. Die Choreografie sitzt, die Ausstattung ist stimmig. Kitsch – mit Augenzwinkern. So wird die Schmalzgefahr beim Schmachtfetzen "Flieg ins Glück" mit einem Damentrio im Supremes-Look abgefangen. Und da, wo’s wirklich ums Gefühl geht, etwa in den Szenen zwischen Vater (wunderbar als sentimentaler Gentleman: Axel Herrig) und dem verschrobenen FBI-Mann (liebenswert: Martin Berger), vermag die Show zu berühren. Den Song "Live und ganz in Farbe", der sich als Farbfernseh-Metapher durch den Abend zieht, hat man noch Stunden später im Ohr.
(Kurier)

Standing Ovations - Sobotka inszenierte gut geölte Betrugsmaschine(...)Ein zu erwartender Kassenschlager. Das Musical ist rasant, bunt und witzig. Es beginnt mit einer spektakulären Verhaftung am Flughafen in Miami und erzählt in Rückblenden, die als Show-Einlagen konzipiert sind, aus dem turbulenten Betrügerleben. Der Song "Live und ganz in Farbe" zieht sich als Motiv und Sinnbild für das aufkeimende Farbfernsehen durch den dreistündigen Abend. (...)Dass man dieser Geschichte gerne zusieht, ist vor allem Rasmus Borkowski zu verdanken, der den jungen Aufschneider Frank mit viel Charme anlegt, stimmlich weitgehend überzeugt und auch in nachdenklichen Momenten eine Bühnenpräsenz an den Tag legt, wie man sie bei Musicaldarstellern in stillen Phasen nicht immer zu sehen bekommt. Ihm zur Seite steht als rastloser, etwas tollpatschiger FBI-Agent Martin Berger, der die Ambivalenz zwischen dem Drang nach einem Ermittlungserfolg und zunehmender Sympathie für den Gejagten hervorragend umsetzt.(...)Regisseur Werner Sobotka schafft es, den großen Bogen ebenso aufrecht zu erhalten wie den Darstellern in kleinen Szenen feine Charakterzüge zu entlocken. So überzeugt das optisch hochpolierte "Catch Me If You Can" (Bühne: Walter Vogelweider) besonders in den Ensemble-freien kleinen Szenen, etwa in Gesprächen zwischen Frank und seinem Vater (Axel Herrig entwickelt sich schmerzhaft authentisch vom Aufschneider zum Verlierer) oder einer Bettszene mit der Krankenschwester Brenda (Lisa Habermann), die das Lügengebäude ins Wackeln bringt, weil Frank sich erstmals verliebt und an Heirat denkt.
Die Kammerspiele haben mit "Catch Me If You Can" einen ruckelfreien Neustart hingelegt, die Landung erfolgte im Getöse der minutenlangen Standing Ovations des Premierenpublikums. Josefstadt-Direktor Herbert Föttinger hat zum Auftakt offenbar auf die richtige Destination gesetzt.
(APA)

Volltreffer!
(ZIB1)

Alle wollen Musicals! Standing Ovations bei der Premiere.
(Wiener Zeitung)

Ein großartiger Hauptdarsteller (Rasmus Borkowski), so charmant, natürlich und nonchalant, wie man es sich für die Figur des Abagnale nur wünschen kann. Martin Berger als sein ihm in Hassliebe verbundener Gegenspieler Carl Hanratty gibt den grantelnden FBI-Agenten schön klischeehaft und imponiert mit tänzerischer Wendigkeit, die man seiner Gewichtsklasse nicht zugetraut hätte. Auch Axel Herrig als Vater, Karin Seyfried als Mutter, Lisa Habermann als Abagnales große Liebe und Dean Welterlen in diversen Rollen spielen tadellos. Das vom Stil der Sechziger inspirierte, klare, vor allem mit Lichtdramaturgie arbeitende Bühnenbild würde auch größere Theater schmücken. Die Choreografien sind hochprofessionell.
(Die Presse)

Rasmus Borkowski als scharfsinniger und attraktiver Frank Abagnale, Jr. ist fast durchgängig auf der Bühne zu sehen. Er verkörpert die Rolle und den Werdegang des jugendlich, naiven, spitzbübischen Teenagers zum internationalen Schürzenjäger und Bilderbuchschwiegersohn mit wunderbarer Authentizität und grandioser Mimik. Mit Charme und Sympathie hat er das Publikum schnell auf seiner Seite.(...)Eine gelungene Besetzung mit viel Tanz und einer großen Portion Humor. Das Stück ist bunt, dynamisch und einfach unterhaltsam.
(thats musical.de)

Glückstrahlende Kammerspiele-Fans: Eine frech-fröhliche, bunt schillernde, oft knallige Show mit adretten Songs, rockigen Rhythmen, viel Girlsgestrampel und einem Anflug von Herz-Schmerz. Eine Fünf-Mann-Band unter Christian Frank sorgt für gute Stimmung. Borkowski brilliert halb als naiv-liebenswerter Bursche, halb als scharf kalkulierender, gerissen agierender Schwadroneur und Verwandlungskünstler, der alle um den Finger wickelt. Er singt, tanzt, hat Witz. Und sorgt dafür, dass der Drei-Stunden-Abend höchst kurzweilig wird. Ovationen!
(Kronen Zeitung)

Borkowski shines on all levels: his acting is brilliant, his singing flawless, and yes, he is the one with the most singing to do, as he appears in every single scene. He also shines as a dancer. Berger is a glorious Carl, both funny and emotional. Axel Herrig as Frank Abagnale Senior is brilliant as he harmonises with his son and impresses as an actor, particularly towards the end of the show, as he grows older and his economic and personal situation changes drastically. Karin Seyfried is a very charismatic Paula, even though she is slightly young to play a mother, while Lisa Habermann is sincere and innocent in her acting as Brenda Strong. Particularly remarkable is her solo, but the duet with Frank is equally impressive. Simon Eichenberger’s wonderful choreography is fast, working perfectly with Scott Wittman and Marc Shaiman’s swinging score. Highlights include the number performed by Carl and his FBI agents, as well as the production number based around Frank’s time as a ‘doctor’, with all female dancers dressed as nurses. Sobotka is an expert when it comes to comedy. The dialogue is extremely fast, the jokes work and the translation (also by Sobotka) makes one forget that Terrence McNally’s book wasn’t originally written in this language. It is a brilliant production which works on all levels and will definitely have audiences in Vienna dancing for a long time.
(Musical Theatre Review)

Regie
Werner Sobotka

Musikalische Leitung
Christian Frank

Choreographie
Simon Eichenberger

Kostüme
Elisabeth Gressel

Bühnenbild, Projektionen
Walter Vogelweider

Licht
Michael Grundner

Dramaturgie
Silke Ofner

Video
Jan Frankl

Frank Abagnale Jr.
Rasmus Borkowski

Carl Hanratty, FBI-Agent
Martin Berger

Frank Sr., Frank Jr.s Vater
Axel Herrig / Andreas Steppan

Paula, Frank Jr.s Mutter
Karin Seyfried

Brenda Strong, Frank Jr.s Freundin
Lisa Habermann

Roger, Brendas Vater
Dean Welterlen

Carol, Brendas Mutter
Ariane Swoboda

Branton, FBI-Agent
Tim David Hüning

Cod, FBI-Agent
Andreas Wanasek

Dollar, FBI-Agent
Christian Petru

Damenensemble
Sarah Bowden
Lisa Habermann
Daniela Harbauer
Emma Hunter
Maren Kern
Miriam Mayr
Ariane Swoboda
Salka Weber

Herrenensemble
Dominik Hofbauer
Tim David Hüning
Christian Petru
Andreas Wanasek
Dean Welterlen

Klavier
Christian Frank

Bass
Andy Mayerl

altern. Baß
Tibor Kövesdi

Gitarre
Rens Newland

altern. Gitarre
Martin Nitsch

Schlagzeug
Klaus Pérez-Salado

altern. Schlagzeug
Lukas Knöfler

Reeds
Herbert Berger

altern. Reeds
Ilse Riedler