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Kammerspiele der Josefstadt
Premiere: 17.01.2013

Silke Hassler

Total glücklich

Uraufführung / Probebühne

Ein Mann, der sich als Schriftsteller vorstellt, geht in die Wohnung seiner neuen Nachbarin, um sich etwas auszuborgen. Er platzt mitten in ein erotisches Telefonat und glaubt, die Frau, die von sich sagt, sie sei Schauspielerin, führe eine besonders aufregende Beziehung mit ihrem Freund. Nachdem er gegangen ist, hört sie plötzlich durch die Wand heftige sexuelle Geräusche und nimmt an, in der Nebenwohnung spiele sich die vollkommene Leidenschaft ab. Sie klopft verärgert gegen die Wand, der Mann kommt zurück…
Das ist der Ausgangspunkt eines Stückes, das über die Generation der heute Mitte, Ende Zwanzigjährigen erzählt. Sie sind jung, talentiert, gutaussehend, die Welt steht ihnen offen, kurz: Sie sind total glücklich. Sind sie es wirklich?

„Manchmal braucht das Theater nur den Bruchteil seiner üblichen Requisite, um den Bogen zum wahrhaftigen Leben zu schließen“, urteilte die Kritik nach der Eröffnungspremiere „In der Psychiatrie ist es nicht so schön …“ von Stefan Geszti. Und „Die Presse“ meinte: „Manchmal sind Worte zu arm, ein Theatererlebnis zu beschreiben.“ „Dieser Abend legt ein großartiges Fundament für künstlerische Weiterentwicklung.“ Nun hat die Josefstadt also wieder eine dritte Spielstätte und präsentiert Texte mit Engagement, die Lust machen wollen, Unbekanntes zu entdecken. Vermehrt sollen zeitgenössische Autoren zu Wort kommen, die in den beiden anderen Spielstätten nicht die richtige Resonanz finden würden. Der Spielplan wird bis zuletzt flexibel gehalten. Die Uraufführung von Silke Hasslers Zweipersonenstück „Total glücklich“ bildet den Auftakt in dieser Saison.

Silke Hassler, geboren 1969 in Klagenfurt, Studium der Literaturwissenschaft in Wien und London, lebt in Retz. Sie schrieb das Libretto für die Tango-Oper „Azrael“ von Dirk D’Ase und für die Kammeroper „Endlich Schluß“ von Wolfram Wagner. Für ihre Theaterstücke „Kleine Nachtmusik“ (UA: Landestheater Niederösterreich, 2007) und „Qualifikationsspiel“ (UA: Neue Bühne Villach, 2007) wurde sie 2005 mit dem „Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich für Literatur“ ausgezeichnet. 2008 bekam sie den „Förderungspreis für Literatur des Landes Kärnten“. Als Auftragswerk des Stadttheaters Klagenfurt schrieb sie (gemeinsam mit Peter Turrini) die Volksoperette „Jedem das Seine“ (UA: März 2007), die derzeit verfilmt wird. Aufführungen in Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Slowakei und Polen, Übersetzungen ins Englische, Französische, Japanische, Polnische, Portugiesische, Slowenische und Tschechische. Im Frühsommer 2007 war sie „Author in Residence“ an der University of New Mexico. Sie arbeitet derzeit an einem neuen Auftragswerk für das Musiktheater.

Regie
Jean-Claude Berutti

Bühnenbild und Kostüme
Armella Müller von Blon

Dramaturgie
Ulrike Zemme

Licht
Franz Henmüller

Eine Frau
Emanuela von Frankenberg

Ein Mann
Markus Gertken