Premiere: 11.09.2014
Franz Wittenbrink
Schön schön schön
Uraufführung
ca. 1 Stunde, 45 Minuten, eine Pause
Da quält man sich am Ellipsentrainer oder am Laufband, der Schweiß fließt auf dem Liegeergometer oder Bauchtrainer – und ob Frau wirklich aus dem Lady-Fitness-Studio schöner herauskommt als sie hineingegangen ist, ist eine schwer zu beantwortende Frage. Dafür steht hinter der Beauty-Saft-Bar der wunderschöne Fitness-Ferdl, der genau weiß, wie sich die Ladies zur perfekten Motivation hintrimmen lassen. Die Frage bleibt: Wird auch der lappenschwingende Putzmann sein Liebesglück anfinden?
Ein Abend über Schönheitswahn und -kommerz, und weitere dringliche Fragen des Lebens.
Ein wunderlich-wunderbarer, bunter Abend. Fröhlich, unterhaltsam, leicht. Großer Beifall und Chapeau.
(FAZ)
Ein großer, gar nicht oberflächlicher Spaß.
(Falter)
Eine herrlich komische, bitterböse Satire über den Schönheits- und Fitnesswahn dieser Tage.
"Schön schön schön" ist nach "Eh wurscht" (2010) und "Forever young" (2013) wieder ein unterhaltsamer musikalischer Theaterabend mit doppeltem Boden geworden. Das verdankt er auch den fünf Damen wie zwei Herren, die nicht nur stimmlich, sondern auch darstellerisch überzeugen und die ihnen zugedachten Typen hingebungsvoll ausweiden. Und schlussendlich ist es ein Erlebnis, Marika Lichter bäuchlings auf einem Gymnastikball rollen zu sehen, während sie "Proud Mary" singt.
(APA)
Jede der fünf Damen, jeder der beiden Herren ist nicht nur ein Schauspieler, der auch singt, sondern absolut perfekt im Entertainment-Business unterwegs.
Dazu ist jede, jeder ein köstlicher Typ für sich, und wenn man etwas bedauert, dann bloß, dass die herrlichen Damen Ruth Brauer-Kvam und Sona MacDonald mit ihren Nummern fast zu kurz kommen. Isabel Weicken und Marika Lichter sind Variationen fülligerer, sinnlicher, urkomischer, souveräner Weiblichkeit, und Ann Mandrella mit französischem Zungenschlag steht keiner Kollegin nach.
Köstlich, wenn Martin Niedermair außer einem fabelhaften Bariton noch überraschend köstliches Falsett hören lässt, und ebenso köstlich, wie Ljubiša Lupo Grujčić seinerseits männliche Klagen über Frauen loslässt, ja geradezu auf die Bühne verströmt.
Das alles ist so gut, dass es ruhig ein bisserl mehr hätte sein dürfen.
(Der neue Merker)
Das ergibt im Fall von "Schön schön schön" eine heitere Nummernrevue, die von Henry Purcell über Franz Schubert, Robert Stolz, Leonard Bernstein bis zu Jacques Brel, Georg Danzer oder Gustav führt. Eine Geschichte im engeren Sinn erzählt Wittenbrink nicht, lieber schildert er irrwitzige Situationen und Beziehungskonstellationen.
So gibt die hervorragende Ruth Brauer-Kvam die von der Südsee träumende, toughe Fitness-Einpeitscherin, so schindet sich die exzellente Sona MacDonald für ihren gar nicht treuen Mann körperlich ab. Isabel Weicken als durchgeknallte Esoterikerin predigt von der Liebe und der Rettung der Wale, die perfekt singende Ann Mandrella hat es der Liebe wegen von Paris in die Kraftkammer verschlagen. Und Marika Lichter hat auch noch als schöne Leiche Lacher auf ihrer Seite.
Die Herren – Martin Niedermair und der tolle Ljubiša Lupo Grujčić – haben da alle Hände voll zu tun, um diese Damen und das Publikum bei Laune zu halten. Das gelingt im Bühnenbild von Miriam Busch und den Kostümen von Nini von Selzam allen blendend. Denn auch Spaß muss sein.
(Kurier)
Gaudi im Körperkult-Tempel. Das Publikum ließ sich bei der Premiere mit Liedern, Schlagern und Chansons zum Lachen und Jubeln verführen.
(Kronen Zeitung)
Wittenbrink hat mit dieser neuen Medley-Operette eine flotte Revue kreiert, mit einem sehr breiten Musikspektrum: von der jüngeren österreichischen Popmusik (Gustav, Monica Reyes) über Jazzklassiker, französische Chansons, Schubert, Gershwin, Volks- und Wienerlied bis hin zur Barock-Arie (von Martin Niedermair angebracht bizarr mit wippenden Flügeln vorgetragen) ist alles dabei. Dass Tina Turner mit "Proud Mary" vertreten ist, passt nicht nur wegen ihres fitten Nachnamens, sondern auch, weil es sich um einen ersten Höhepunkt dieses Abends handelt: mit Lichter, angenehm leger herunterinszeniert, als kraftvoller Frontfrau. Auch sehr lustig: wie die Ironie von Herbert Grönemeyers "Männer" in einer A-Capella-Version herausgekitzelt werden kann.
Dubidu-Gequietsche
Das sind nur ein paar Beispiele, dafür wie gelungen hier musikalisch unterhalten wird. Wie gezeigt wird, dass man mit Musik Witze reißen kann, dass diese Witze genauso eine feine Klinge haben können, wie sie Hau-drauf-Kalauer sein können. Spaß hats gemacht!
(Wiener Zeitung)
Regie, Musikalische Arrangements
Franz Wittenbrink
Musikalische Leitung
Christian Frank
Musikalische Leitung
Franz Wittenbrink
Bühnenbild
Miriam Busch
Kostüme
Nini von Selzam
Liedtexte
Peter Ahorner
Dramaturgie
Silke Ofner
Licht
Franz Henmüller
Susi
Ruth Brauer-Kvam
Karin
Marika Lichter
Isolde
Sona MacDonald
Babette
Ann Mandrella
Charlotte
Isabel Weicken
Putzmann/Handeslvertreter/Pompfüneberer
Ljubiša Lupo Grujčić
Ferdinand
Martin Niedermair
Klavier
Franz Wittenbrink
Klavier
Christian Frank
Gitarre
Rens Newland
altern. Gitarre
Christoph Helm
Reeds, Mundharmonika
Herb Berger
altern. Reeds, Mundharmonika
Ilse Riedler
Bass
Andy Mayerl
altern. Baß
Tibor Kövesdi
Schlagzeug
Klaus Pérez-Salado
altern. Schlagzeug
Bernd T. Rommel