Premiere: 20.12.2007
Alfred Uhry
Miss Daisy und ihr Chauffeur
Atlanta, 1950-1970: Miss Daisy ist eine selbstbewusste, robuste alte Dame, die von ihrem schwarzen Chauffeur Hoke in die Synagoge und zum Shoppen gefahren wird. Über die Jahre entwickelt sich zwischen Hoke und seiner Arbeitgeberin eine distanziert-freundschaftliche Beziehung, in deren Mittelpunkt das Voneinander Lernen steht. Miss Daisy unterrichtet den 65jährigen Witwer im Lesen, er schärft ihre Sensibilität für die Unterdrückung der Afro-Amerikaner in den USA. Mit den Jahren sieht sich das Gespann, das unterschiedlicher nicht sein könnte, mit Segregation und Antisemitismus konfrontiert. Ein Bombenanschlag auf die Synagoge von Atlanta lässt die beiden näher zueinander rücken.
Das Stück von Alfred Uhry wurde mehrfach ausgezeichnet (u.a. Pulitzer-Preis). Die Verfilmung, 1989, gewann drei Golden Globes und vier Oscars, u.a. als bestes Filmdrehbuch.
Es war dem glücklichen Zusammenspiel vieler Faktoren zu verdanken, dass Alfred Uhrys Klassiker "Miss Daisy und ihr Chauffeur" auf der ganzen Linie zum Erfolg wurde. Die sensible, aber nicht minder humorvolle Aufarbeitung der Rassenprobleme in den USA der 50er Jahre hat Regisseurin Beverly Blankenship mit Hilfe ihrer großen Darsteller - allen voran Louise Martini - in einen scheinbar zeitlosen Raum versetzt. Ein untypischer Abend für die Kammerspiele, der das Publikum dennoch begeisterte.
(APA)
(...)ist der aufgeräumten und gefühlvollen Regie von Beverly Blankenship zu verdanken – vor allem aber ihrer Hauptdarstellerin: der wunderbaren Louise Martini. Sie ist eine stolze Jüdin, resolute Hausherrin und etwas anstrengende Mutter – und begleitet Miss Daisy mit ihrem starken Spiel bis in die hohen Neunziger.
(Wiener Zeitung)
(...)einen herzerwärmenden, netten Theaterabend(...).Louise Martini als Miss Daisy und Robert Owens als ihr Chauffeur Hoke. Die beiden verstehen zu bezaubern.(...)Eine Meisterleistung auf den wenigen Quadratmetern lieferte Bühnenbildner Rolf Langenfass, der mit wenigen Requisiten und einer drehbaren Wand samt Auto schöne Raumwirkungen erzielt.
(Salzburger Nachrichten)
Sie weiß, wie man Pointen so nebenbei ans Publikum bringt, und er hat den Blues in Gang und Stimme: Louise Martini und Robert Owens bereiten in der Josefstadt-Dependance mit Uhrys „Miss Daisy und ihr Chauffeur“ in Beverly Blankenships Regie ein Fest vor dem Fest.(...)Wirklich bezaubernd ist auch die Wiener Ausgabe des Paares wider Willen mit der etwas schrulligen, auf jeden Penny schauenden und ein großes Herz mit aller Kraft verbergenden alten Dame und dem schlauen, jedoch zärtlichen Fahrer!(...)Jubel!
(Kronen Zeitung)
Louise Martini etwa findet in der Miss Daisy eine schöne und dankbare Rolle. Berührend, wie diese Frau im Alter um ihre Würde kämpft, wie sie sich nach und nach auf Hoke einlässt. Eine feine Leistung von Louise Martini. Aber auch Robert Owens zeichnet als (auch schlitzohriger) Hoke einen starken, intensiven Charakter, den man einfach gern haben muss. Peter Moucka ist als Daisys Sohn ein wackerer Südstaatler alter Schule und darf für Lacher sorgen. Sympathisch.
(Kurier)
Dank der feinen Schauspielkunst von Martini und Owens stehen auch genau diese psychologischen Vorgänge im Zentrum des Stücks: Sehr realistisch werden die sich langsam aufweichende Unerbitterlichkeit von Miss Daisy, der subtile Humor Hokes, die immer wieder entstehende Situationskomik, die Sticheleien und erstarkenden Freundschaftsbande auf die Bühne gebracht.(...) ein echtes Schauspielerstück(...). Regisseurin Beverly Blankenship punktet mit einer straffen, klaren Personenführung(...). Dass der Humor bei allem Sendungsbewusstsein nicht zu kurz kommt, ist sicher ein weiteres Erfolgserlebnis der literarischen Vorlage.
(Presse)
Regie
Beverly Blankenship
Bühnenbild und Kostüme
Rolf Langenfass
Musik
Peter Kaizar
Dramaturgie
Katharina Schuster
Licht
Karl Binder
Regieassistenz
Tamara Hattler
Ton
Dieter Fassl
Ton
Reinhard Köberl
Daisy Werthan, eine Witwe
Louise Martini
Hoke Coleburn, ihr Chauffeur
Robert Owens
Boolie Werthan, ihr Sohn
Peter Moucka
Blasinstrumente
Georg Graf
Violine
Anton Burger
Cello
Melissa Coleman
Akkordeon
Otto Lechner
Keyboards, Gitarre
Peter Kaizar
Schlagzeug
Wolfgang Reisinger
Perkussion
Patrice Heral