Premiere: 06.04.2006
Jaroslav Hašek / Robert Gillner
Die Geschichte vom braven Soldaten Schwejk
Der Hundehändler Josef Schwejk gerät durch ein Missverständnis in die Wirren des Ersten Weltkriegs. Das Schicksal der österreichischen Armee ist ihm jedoch vollkommen gleichgültig, und so beginnt er - von amtsärztlicher Seite für unzurechnungsfähig erklärt - mit den einfachsten und naheliegendsten Mitteln, seinen ganz persönlichen Kleinkrieg gegen den stupide-bürokratischen, von staatlicher Willkür gekennzeichneten Militärapparat zu führen. Scheinbar naiv und geradezu entwaffnend einfältig erfüllt er alle Aufträge mit solch pedantischer Korrektheit und übertriebenem Gehorsam, dass er damit auf unangreifbare Weise ihren eigentlichen Sinngehalt ad absurdum führt und ihre Lächerlichkeit offenbart. Nach verschiedenen Stationen im Gefängnis und an der Front gerät Schwejk schließlich in russische Kriegsgefangenschaft; und doch soll aller widrigen Umstände zum Trotz am Ende sein optimistischer Satz "Also nach'm Krieg um sechs im Kelch!" - gemeint ist ein Prager Wirtshaus - in Erfüllung gehen.
Mit der Figur des braven Soldaten Schwejk hat Jaroslav Hašek ein Sinnbild der individuellen Revolte im Kleinen gegen jegliche Art von Diktatur geschaffen; es ist die Geschichte eines neuzeitlichen Sancho Pansa, der sich mit Hilfe seines unverwüstlichen Humors aus jeder noch so pikanten Situation zu retten vermag, auf diese Weise seine eigene Freiheit verteidigt und nebenbei noch die meist unfreiwillige Komik der ressentimentbeladenen Machthaber der k. u. k. Kriegsmaschinerie zur Schau stellt.
Regie führte Fritz Muliar, dessen legendäre Darstellung des Schwejk in einer Fernsehserie der Siebzigerjahre unvergessen ist.
Fritz Muliar inszeniert die Dramatisierung Robert Gillners klug, sparsam, genau. Er macht glaubhaft, wie es dem "kleinen Mann" gelingt, sich in der Maske des Dummkopfs durchzumogeln und als Bursche des Oberstleutnant Lukasch den Ersten Weltkrieg zu überleben.Muliar gelingt in der originellen Ausstattung Maxi Tschunkos eine amüsant hintergründige Produktion, in der alle genaue Typen zeichnen. Angeführt werden sie vom beeindruckenden "Schwejk" Martin Zauner und dem komödiantischen "Woditschka" von Nicolaus Hagg. Da darf mitgedacht und mitgelacht werden.
(Kronen Zeitung)
Regie
Fritz Muliar
Bühnenbild
Maxi Tschunko
Kostüme
Eszter Kovasznay
Musik
Michael Rüggeberg
Dramaturgie
Ulrike Zemme
Liedtexte
Michael Nachmann
Licht
Karl Binder
Regieassistenz
Raphaela Studihrad
Ton
Dieter Fassl
Ton
Sylvia Matiz
Ton
Reinhard Köberl
Josef Schwejk, Hundehändler in Prag
Martin Zauner
Frau Müller, Schwejks Bedienerin
Margarethe Tiesel
/ Monika Tajmar
Palivec, Wirt des Gasthauses "Zum Kelch"
Franz Suhrada
Anna, seine Frau
Susanna Wiegand
Bretschneider, Geheimpolizist
Peter Moucka
Untersuchungsrichter Svoboda
Franz Robert Wagner
Ein Journalist
Martin Muliar
Ein Fotograf
Johannes Hoffmann
Stephan Pfister (ab 17.09.2006)
Musterungs-Oberarzt Bautze
Peter Moucka
Sanitätsfeldwebel
Franz Robert Wagner
Woditschka, ein Bursche vom Land
Nicolaus Hagg
Baloun
Klaus Schöch
Stabsarzt Grünstein
Gideon Singer
Kurt Sobotka (ab 17.09.2006)
Ein Unterarzt
Martin Muliar
Sanitäts-Unteroffizier
Johannes Hoffmann
Stephan Pfister (ab 17.09.2006)
Baronin Botzenheim, Generalswitwe
Elfriede Schüsseleder
Deren Kammerdiener
Hans Wolfgang Pemmer
Hauptwachtmeister im Gefängnis
Franz Suhrada
Feldkurat Katz
Bruno Thost
Peter Moucka (ab 17.09.2006)
Oberleutnant Lukasch
Christoph Zadra
Katy, Lukaschs Geliebte
Doris Nitsch
Oberst Kraus, Regimentskommandeur
Gideon Singer
Franz Robert Wagner (ab 17.09.2006)
Ein Dienstmädchen aus dem Böhmerwald
Tanina Beess
Kakonyi, ungarischer Konsul in Prag
Peter Moucka
Frau Kakonyi
Ildikó Babos
Doris Nitsch (ab 17.09.2006)
Diener von Kakonyi
Hans Wolfgang Pemmer
Generalmajor in Zivil
Kurt Sobotka
Hauptmann Sagner, Bataillonskommandeur
Martin Muliar
Ungarischer Zugschaffner
Franz Suhrada
Feldgendarmerie-Wachtmeister
Peter Moucka
Ein Obergefreiter
Martin Muliar
Unteroffizier Sokol
Johannes Hoffmann
Stephan Pfister (ab 17.09.2006)
Alter Feldmarschall
Ossy Kolmann
/ Franz Robert Wagner
Franz Robert Wagner (ab 17.09.2006)
Adjutant des Feldmarschalls
Franz Robert Wagner
Pater Cap
Pater Cap
Franz Suhrada
Major Lutz, Exekutionsoffizier
Kurt Sobotka
Feldwebel Nasalka, Henker
Martin Muliar
Wachtposten
Johannes Hoffmann
Stephan Pfister (ab 17.09.2006)
Bänkelsänger
Martin Muliar
Stimme Hasek
Fritz Muliar
Soldaten
Peter Ertelt
Manfred Paßrugger
Jann Siefken
/ Arthur Fürnhammer
Klavier
Bernhard van Ham
altern. Klavier
Michael Schnell
Klavier
Florian Schäfer
altern. Klavier
Martin Ptak