Premiere: 14.12.2006
Nicolai Gogol
Der Revisor
Die mögliche Ankunft eines Revisors, eines Kontrollbeamten, versetzt eine ganze Stadtverwaltung vom Stadthauptmann über den Schulinspektor bis zum Kreisarzt in Panik. Alle haben Dreck am Stecken, haben Bestechungsgelder gezahlt und angenommen, öffentliche Finanzen veruntreut, haben sich Posten zugeschanzt und bei allen Unregelmäßigkeiten nicht nur ein Auge zugedrückt. Jeden Moment kann das Prinzip "Eine Hand wäscht die andere!" auffliegen. Den Stadtoberhäuptern steht das Wasser bis zum Hals.
Gogols Bürokratensatire schlug im Russland des Jahres 1836 ein wie ein Blitz. Es war ein verstörender Erfolg für den Dichter, der offensichtlich ins Zentrum einer korrupten Gesellschaft getroffen hatte.
Jubel für die Darsteller und das Leading -Team im Theater in der Josefstadt, wo Wolf-Dietrich Sprenger Gogols Komödie "Der Revisor" in einer heutigen Textfassung sicher in Szene gesetzt hat: Korruption und provinzielle Bigotterie sorgen für viele Lacher. Ein Triumph wurde die Premiere vor allem dank des exzellenten Ensembles, das von Heribert Sasse als bedrohlichem, aalglatten Stadthauptmann, Sandra Cervik als notgeiler Gattin und besonders von Maximilian Simonischek als falschem "Revisor" angeführt wird. Ein Publikumserfolg ist sicher.
(Kurier-Nachtkritik)
Heribert Sasse gibt einen rundum schmierigen, schleimigen, dabei latent bösartigen Stadthauptmann, der aber ganz tief in sich die Züge eines Provinz-Dikators trägt. Jovialität und Brutalität verknüpft Sasse hier zu einer präzisen Charakterstudie. Das Ereignis der Aufführung aber ist der erst 24jährige Maximilian Simonischek als vermeintlicher Revisor. Wie sich dieser bankrotte Hochstapler duckt, windet, wendet, um sukzessive immer dreister abzukassieren, ist ein pures Vergnügen.
(Kurier)
Ein hübsches Geschenk für das Publikum: Das Josefstädter Ensemble hat sich unter Sprengers routinierten Regiehänden überboten in Typen- und Charakterdarstellung.
(Kronen Zeitung)
Ein starkes Debüt, eine solide Regie.
(Österreich)
Maximilian Simonischek bringt viel Frische, Unbekümmertheit, kecke Schräge, spontane Körperlichkeit in die Aufführung, wenn er etwa begehrlich des Stadthauptmanns Gattin (wie immer recht köstlich: Sandra Cervik) umschmiert.
(Presse)
(...)schöner, stimmiger Abend(...)
(Wiener Zeitung)
Der Abend hat, was heutzutage so wichtig ist, optisch ein zeitgemäßes Aussehen, und das Publikum klatschte auch heftig.
(Der Neue Merker)
Eine schöne, überzeugende Rollengestaltung des offensichtlich talentierten Maximilian Simonischek.
(APA)
Regie
Wolf-Dietrich Sprenger
Bühnenbild
Achim Römer
Kostüme
Birgit Hutter
Dramaturgie
Ulrike Zemme
Licht
Emmerich Steigberger
Regieassistenz
Stephan Pfister
Ton
Hans Peter Stubenrauch
Ton
Sylvia Matiz
Ton
Michael Huemer
Anton Antonowitsch Skwosnik-Dmuchanowskij, Stadthauptmann einer Provinzstadt
Heribert Sasse
Anna Andrejewna, seine Frau
Sandra Cervik
Marja Antonowna, seine Tochter
Eva Mayer
Luka Lukitsch Chlopow, Schulinspektor
Christian Futterknecht
Ammos Fjodorowitsch Ljapkin-Tjapkin, Richter
Toni Slama
Artemij Filippowitsch Semljanika, Direktor der Krankenhäuser und Pflegeheime für Sozialfälle
Peter Moucka
Pjotr Iwanowitsch Dobtschinskij
Michael Dangl
Pjotr Iwanowitsch Bobtschinkskij
Siegfried Walther
Iwan Alexandrowitsch Chlestakow
Maximilian Simonischek
Ossip
Martin Zauner
Mischka, Polizist
Alexander Waechter
Ein Kellner
Kurt Sobotka
Ein Arzt
Alexander Strömer