Premiere: 21.11.2013
Maria Goos
Der letzte Vorhang
Österreichische Erstaufführung
ca. 1 Stunde, 30 Minuten, keine Pause
Ein geschliffener, witziger Schlagabtausch mit: Leslie Malton und Peter Kremer, ein pointiertes Zweipersonen-Stück im Theatermilieu.
Vor dreißig Jahren waren Lies und Richard gemeinsam auf der Schauspielschule. Danach arbeiteten sie lange intensiv zusammen, sie in ihn einsam verliebt, er mit einem zunehmenden Alkoholproblem. So beendete Lies die Zusammenarbeit, heiratete und zog nach Südfrankreich.
Zu Beginn des Stücks, es sind nun 10 Jahre vergangen, folgt Lies einem Ruf, Richard und das Theaterstück, in dessen Proben er sich gerade befindet, zu retten, weil sie die Einzige sei, die mit Richard umgehen kann. Worauf sie sich da eingelassen hat?
Alte Liebe erblüht, alte Wunden reißen wieder auf. Die Begegnung lässt Richard und Lies an der Richtigkeit ihrer jeweils wichtigsten Lebensentscheidungen zweifeln. Vor allem Lies sieht sich auf eine harte Probe gestellt. Zu guter Letzt steht sie erneut vor der Wahl: ein wildes Leben mit ihrer großen Liebe Richard oder die bürgerliche Existenz mit ihrem Mann.
Die renommierte niederländische Autorin Maria Goos (*1956) studierte an der Theaterakademie von Maastricht. Sie ist als Regisseurin und Schauspielerin tätig und schreibt Theaterstücke sowie Fernsehdrehbücher. Ihr erfolgreiches Theaterstück "Cloaca" (Alte Freunde) wurde 2004 auch am Old Vic Theatre in London in der Regie von Kevin Spacey aufgeführt.
Zwei glänzende Schauspieler, bestens geführt, sehr gutes Theater.
(Der Merker)
Eine schauspielerische Demonstration zweier exzellenter Darsteller. Denn in der extrem subtilen Regie von André Pohl und im kargen Theaterraum-Bühnenbild von Armella Müller von Blon begeistern Leslie Malton und Peter Kremer in jeder Szene.
Da werden Ebenen, Zeiten und Rollen mit schlafwandlerischer Sicherheit gewechselt, da fliegen die Pointen, da wird die Tragik eines am Leben scheiternden Mannes perfekt sichtbar.
Vor allem aber zeichnen Malton und Kremer in pausenlosen 90 Minuten Charaktere aus Fleisch und Blut, die man mit all ihren Schwächen einfach lieb gewinnen muss. Ganz großes Schauspielertheater eben.
(Kurier)
Leslie Malton, die in den 1980er-Jahren in Wien ein Publikumsliebling war, vor allem in Tabori-Inszenierungen, wirkt jugendlich frisch, elegant und gestaltet glaubwürdig und nuancenreich den ambivalenten Charakter der Lies, die Richard den Alkohol auszutreiben versucht, während sie in Wahrheit ihr gemeinsames Lotterleben wieder aufnehmen will.
(Die Presse)
Der letzte Vorhang ist ein Stück im Stück. Geschrieben hat es die Niederländerin Maria Goos. Es ist eine bezaubernde Reminiszenz an eine halb gute, halb schlechte Zeit.
(Der Standard)
In der Vorzeige-Parade, im Stresstest darstellerischer Verwandlungskunst marschiert Leslie Malton souverän voran. Sie muss als talentlose Nervensäge starten und wieselt zeitlos apart und dabei aufregend genau durch alle Gefühlsnuancen bis zum Schwips-Exzess. Ein amüsantes Wiedersehen mit der Neo-Berlinerin nach vielen Jahren Wien-Absenz.
(Wiener Zeitung)
Die beiden Schauspieler, Leslie Malton und Peter Kremer, agieren virtuos: Mit viel Temperament und Einfühlung präsentieren sie sich als alterndes theatralisches Duo. Sie kommen zusammen, glauben, einstige Liebe könnte wieder aufflammen, enttäuschen einander und trennen sich wieder. Großartig, wie Malton und Kremer mit Präzision und Fingerspitzengefühl in ihr theatralisches Alter Ego schlüpfen.
(Kronen Zeitung)
Regie
André Pohl
Bühnenbild und Kostüme
Armella Müller von Blon
Dramaturgie
Katharina Schuster
Licht
Franz Henmüller
Richard van Berkhoven
Peter Kremer
Lies Tinberge
Leslie Malton