Premiere: 03.04.2003
Harold Pinter
Der Hausmeister
Aston, ein junger, psychisch gestörter Mann, gewährt dem obdachlosen Davies Unterkunft. Das Interesse des jungen Mannes an diesem Fremden erregt die Eifersucht seines Bruders Mick, der vorgibt, Davies als Hausmeister anstellen zu wollen.
Der Hausmeister, Harold Pinters internationaler Erfolg, gilt mittlerweile als "moderner Klassiker". Zwischenmenschliche Kälte und Kommunikationsschwierigkeiten, Anmaßung und Despotie, der Kontrast zwischen hochfliegenden Plänen und jämmerlicher Realität sind Hauptmotive des vielschichtigen, auch komödiantisch-witzigen Stücks. In dem Landstreicher zeichnet Pinter einen Menschen, der skrupellos seine Wünsche zu realisieren sucht, letztlich aber damit scheitert. Nach Meinung einiger Kritiker verkörpert diese Figur die hybride Menschheit, die mit einem verhängnisvollen "Mangel an Demut, Blindheit gegenüber den eigenen Fehlern" (Martin Esslin) geschlagen ist. Allerdings sperrte sich der Autor gegen eine symbolische Interpretation: "Für mich ist dieses Stück nur eine besondere menschliche Situation, die drei bestimmte Leute betrifft."
Gleichwohl offenbart das Werk, ungeachtet seiner realistischen Szenerie, in Handlungsstruktur und Sprache eine absurde Komponente und eine Doppelbödigkeit, die durchaus existenzphilosophische Sinndeutung über die Diskrepanz zwischen Phantasie und Realität, Reden und Tun zulässt.
Regie
Alexander Waechter
Bühnenbild
Rolf Langenfass
Kostüme
Eszter Kovasznay
Licht
Gerhard Breitengraser
Dramaturgie
Rosina Raffeiner
Regieassistenz
Matthias Croy
Ausstattungsleitung
Rolf Langenfass
Ton
Hans Peter Stubenrauch
Ton
Michael Huemer
Mick, ein Mann Ende Zwanzig
Alexander Strömer
Aston, ein Mann Anfang Dreißig
Martin Zauner
Davies, ein alter Mann
Otto Schenk