Premiere: 09.09.1999
Calderon
Das Leben ein Traum
Das Leben ein Traum kann als das erste existenzphilosophische Drama der Weltliteratur bezeichnet werden.
Die Fragwürdigkeit und die Ungewißheit scheinbar erlebter Wirklichkeit verweisen den von seinem Vater in frühester Kindheit verbannten und in Ketten gehaltenen Prinzen Sigismund auf seine "Geworfenheit ins Sein" und stürzen ihn in tiefste Verunsicherung.
Nachdem er Rosaura, den ersten Menschen neben Clotald, seinem Lehrer und Wächter, erblickt hat - "Je mehr ich dich anschaue, Desto mehr begehre ich dich anzuschauen. In ewigem Durst brennen meine Augen, Und bringt das Trinken mir den Tod, Sie trinken immer mehr und mehr. Und so will es mein Geschick, Daß ich am Sehen sterbe, Und tot bin ich, Weil ich zu sehen begehrt'" - erfährt Sigismund sein Alleinsein. Im Schlaf von seinem Vater ins Schloss gebracht und dort als Prinz erwachend, wird er zum Mörder aus Jähzorn und Laune. Danach, wieder im Turm gefangen, vermag Sigismund nicht mehr zwischen dem Erlebten und dem Traum zu unterscheiden, doch seine Handlungen sind zunehmend von der Angst vor irdischer Strafe bestimmt. Durch beginnende Existenzerhellung im Durchleben von Grenzsituationen und durch die Erkenntnis des Todes als endgültiges Erwachen aus dem Traumleben oder Lebenstraum wird der Kodex irdischer Belohnungs- oder Bestrafungsmuster durchbrochen - für Sigismund eröffnet sich die Möglichkeit der Entscheidung über sein Handeln, als ein Weg in die Freiheit. Durch die Wahrnehmung des Selbst im anderen, bei einer neuerlichen Begegnung mit Rosaura, kann Sigismund sich überwinden und auch seinem Vater, den er auf dem Schlachtfeld im Kampf um Thron und Krone besiegt, großmütig verzeihen.
Regie
Janusz Kica
Bühnenbild und Kostüme
Jürgen Lancier
Musik
Arturo Annecchino
Dramaturgie
Isabella Suppanz
Licht
Emmerich Steigberger
Regieassistenz
Andrea Günter
Ton
Ernst Rauscher
Ton
Alexander Schindelar
Ausstattungsleitung
Rolf Langenfass
Basilius, König von Polen
Hermann Schmid
/ Peter Moucka
Sigismund, dessen Sohn
Herbert Föttinger
Astolf, Herzog von Moskau
Astolf, Herzog von Moskau
Roland Jaeger
Clotald, ein Alter
Toni Slama
Clarin, ein Narr
Ronald Kuste
Estrella, Infantin
Anna Franziska Srna
Petra von Morzé (ab 03.10.1999)
Rosaura, Hofdame
Elisabeth Breckner
Hofdame
Alice Schneider
/ Dania Horky
Nina Sengstschmid
/ Dania Horky
Erster Diener/Wächter
Klaus Haberl
Zweiter Diener/Wächter/Soldat
Robert Kolar
Diener/Wächter/Soldat
Florian Brüggler
Seth Hollinderbäumer
Erster Soldat
Oliver Haffner
Sebastian Pass (ab 10.11.1999)
Zweiter Soldat
Martin Muliar
Soldat
Christian Kainer
Sebastian Pass
Pavol Skulecs (ab 10.11.1999)
Lukas Sartori
Klaus Haberl (ab 23.02.2000)
Robert Westermaier
/ Klaus Haberl
Kletterer
Peter Puchecker
/ Jakob Wurm