Premiere: 17.09.2013
Theodor Holman / Theo van Gogh
Das Interview
ca. 1 Stunde, 25 Minuten, keine Pause
Bühnenfassung von Stephan Lack
Pierre Peters, ein politischer Journalist und erfahrener Kriegsberichterstatter, soll ein Interview mit der populären und attraktiven Soap-Darstellerin Katja Schuurman führen, und das zum Zeitpunkt einer schwierigen Regierungskrise. Nachdem er über eine Stunde auf die attraktive Schauspielerin gewartet hat, ist seine Stimmung auf dem Nullpunkt. Als sich die beiden schließlich in ihrer Wohnung gegenübersitzen, kommen sie schließlich ins Gespräch.
"Das Interview" ist ein packendes Kammerspiel, bei dem die Grenzen von Fiktion und Wirklichkeit verschwimmen. Theo van Goghs Drehbuch wurde zweimal verfilmt: 2003 und erneut 2007 in der Regie von Steve Buscemi mit Sienna Miller und Steve Buscemi in den Hauptrollen.
Alma Hasun passt als Typ und gondelt selbstsicher auf den emotionalen Wechselströmen des Textbuchs. Alexander Pschill nimmt bravourös die Last als Unsympathler auf, ehe er sich Katjas Herz zu nähern scheint. Dieser Pierre lügt sofort, wenn er den Mund aufmacht. Ein Kotzbrocken, der heimlich in Damenhandtaschen wühlt und fremde Tagebücher liest! Pschill gibt ihn mit der Standkraft einer Pappfigur, die für American Tobacco wirbt. Sie knickt ein, wenn die Rede auf das tote Töchterchen kommt. Erzählt Pschill vom Krieg, spielt er zum Ekel auch den Stolz des Dabeigewesenseins. Im Trubel der Verstellungs- und Verletzungsshow verliert er nie die Kontrolle. Bärenstarke Charakterkunst. Wenn sich Alexander Pschill für den reichen Applaus bedankt, überrascht ein lockerer, leichtfüßiger Herr mit Bubengesicht.
(Wiener Zeitung)
Hier wird ehrlich und schnell, ohne Wichtigtuerei, eine spannende Geschichte erzählt. Der hervorragende Schauspieler Alexander Pschill gibt den kriegstraumatisierten Journalisten, der einem TV-Starlet dessen dunkle Geheimnisse abschwatzen soll, schnoddrig und cool. Alma Hasun ist ihm in diesem skrupellos geführten Duell eine kongeniale, scharfsinnige, sehr sexy auftretende Widersacherin. Ganz ohne Klischees geht es nicht ab, aber der freundliche Schlussapplaus ist durchaus verdient.
(Kurier)
Eineinhalb Stunden Seelenentblößung, die berührend in das Leben zweier Menschen eindringt.
(Kronen Zeitung)
Regie
Christina Tscharyiski
Bühnenbild und Kostüme
Eleni Boutsika-Palles
Video
Jan Frankl
Musik
Kyrre Kvam
Dramaturgie
Gwendolyne Melchinger
Dramaturgie
Silke Ofner
Licht
Jakob Bogensperger
Pierre
Alexander Pschill
Katja
Alma Hasun