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Theater in der Josefstadt
Premiere: 26.01.2006

Oscar Wilde

Bunbury

oder Wie wichtig es ist, Ernst zu sein

Jack Worthing und Algernon Moncrieff haben beide eine äußerst praktische Angewohnheit. Sie haben sich jeweils einen Bruder bzw. einen Freund zugelegt, den sie als Ausrede für ausgedehnte Aufenthalte in der Stadt oder auf dem Land benützen. Jack besucht so regelmäßig in der Stadt seinen Bruder "Ernst", umgekehrt kümmert sich Algernon um seinen Freund "Bunbury" auf dem Land. Das geht so lange gut, bis Frauen ins Spiel kommen. Jack liebt als sein Alter Ego "Ernst" Gwendolen Fairfax und will sie heiraten, Algernon stellt sich am Landgut von Jack als sein Bruder "Ernst" dessen Mündel Cecily vor. Als Gwendolen ihren Verlobten "Ernst" auf dem Land besucht und Cecily trifft, kommt es unweigerlich zu einer bösen Überraschung - beide lieben "Ernst"!

Diese unterhaltsame Verwechslungs- und Verstellungskomödie von Oscar Wilde ist gleichzeitig eine pointiert witzige Liebesgeschichte, bei der keiner der Protagonisten und Protagonistinnen auf den Mund gefallen ist.

Bunbury, Wildes letzte Komödie, ist ein Pointen-Feuerwerk, eine beißende Satire auf die englische Upperclass (dumm, zynisch, oberflächlich, geldgierig) und last but not least ein Lustspiel über das Unbehaust-Sein im eigenen Geschlecht. Otto Schenk als Gouvernante Miss Prism spielt diese arme Haut mit komischem Ernst und grimassiert reichlich. Das alte Komiker-Duo ist der Clou des Abends. Eine echte Entdeckung ist Florian Carove. Man muss sich im Programmheft vergewissern, dass man einen Mann vor sich hat in Gestalt der zickigen, kurzsichtigen Gwendolin, die sich auf den weibischen John Worthing (Joseph Lorenz) stürzt. Aber auch Boris Eder entzückt als Cecily, ein Dirndl vom Land, mit ausladendem Hut, in putzigem Rosa-Bonbon-Kostüm, immer lächelnd, dabei ordentlich boshaft.
(Die Presse)

Joseph Lorenz und Manuel Witting als Dandys flattern durch die Szenerie. Florian Carove und Boris Eder spielen die "Mädel" ohne Outrage und mit viel Charme. Zu diesen Jungen gesellt sich das Alter: Otto Schenk als Fräulein Prism mit Hang zur Bellesteistik verwischt perfekt die Grenzen der Geschlechter.
(Kronen Zeitung)

Hans Hoffer baute einen hinterlistig-ironischen Bühnenraum mit Puppenhaussimulation, in dem es sich ganz sarkastisch und selbstverliebt herumtollen lässt.
(Oberösterreichische Nachrichten)

Regie
Hans Hollmann

Bühnenbild
Hans Hoffer

Kostüme
Monika Zallinger

Sounds
Bacher&Croys

Dramaturgie
Rosina Raffeiner

Licht
Manfred Grohs

Regieassistenz
Raphaela Studihrad

Ton
Hans Peter Stubenrauch

Ton
Michael Huemer

Ton
Sylvia Matiz

John Worthing, Friedensrichter
Joseph Lorenz

Algernon Moncrieff
Manuel Witting

Reverend Kanonikus Chasuble, Doktor der Theologie
Gideon Singer

Merriman, Butler
Friedrich Schwardtmann

Lane, Kammerdiener
Alexander Waechter

Lady Bracknell
Helmuth Lohner / Herbert Föttinger
Herbert Föttinger (ab 17.06.2006)

Wohlgeboren Gwendolen Fairfax
Florian Carove

Cecily Cardew
Boris Eder

Fräulein Prism, Gouvernante
Otto Schenk / Franz Robert Wagner