Premiere: 02.03.2006
Max Frisch
Andorra
Stück in zwölf Bildern
Andri, unehelicher Sohn des Lehrers Can und der "schwarzen" Señora aus dem feindlichen Nachbarland Andorras wird von seinem Vater als Judenkind ausgegeben, das er vor dem Zugriff der "Schwarzen" gerettet hat. Can fügt sich dem Anpassungsdruck der gesellschaftlichen Konventionen in Andorra und zwingt damit seinem Sohn eine Außenseiterrolle auf. Andri wird zwar von den Mitbürgern in Ruhe gelassen, doch langsam und schleichend werden die Ressentiments stärker. Verzweifelt klammert sich Andri an seine Liebe zu Barblin, ohne zu wissen, dass sie seine Halbschwester ist, deren Hand ihm sein Vater deshalb verweigert. Andri macht "sein Judentum" dafür verantwortlich. Aus enttäuschter Liebe will er nun tatsächlich "anders sein" und bereitet sich selbst sein Verhängnis. Als die "Schwarzen" in Andorra einfallen, suchen sie in der "Judenschau" einen Juden als Schuldigen an einem Mord und finden ihn im unschuldigen Andri.
"Du sollst dir kein Bildnis machen", dieses biblische Gebot ist das prägende Thema von Frischs berühmtem Parabelstück. Auf erschütternde Weise zeigt sich, wie sich die Vorurteile gegenüber dem Fremden in den Einzelnen einprägen und zur Auslöschung von möglicher Identität und physischer Existenz führen.
Regie
Peter Lotschak
Bühnenbild
Susanne Thaler
Kostüme
Michaela Mayer-Michnay
Dramaturgie
Ulrike Zemme
Licht
Manfred Grohs
Regieassistenz
Billy Vavken
Kampfszenen
Josef J. Borbely
Ton
Hans Peter Stubenrauch
Ton
Sylvia Matiz
Ton
Michael Huemer
Andri
Florian Teichtmeister
Barblin
Gerti Drassl
Der Lehrer
Toni Slama
Die Mutter
Adelheid Picha
Die Senora
Miriam Japp
Der Pater
Siegfried Walther
Der Soldat
Martin Bermoser
Der Wirt
Alexander Waechter
Der Tischler
Alexander Grill
Der Doktor
Toni Böhm
Der Geselle
Erich Altenkopf
Der Jemand
Franz Tscherne
Der Idiot
Alexander Strömer
Der Judenschauer
Ronald Kuste
/ Robert Grass
Soldaten
Ingo Beck
Jakob Mayer
Clemens Ottawa
Philipp Schlögl
Mike Tscholl
Billy Vavken
Elias Zolotar