Premiere: 21.01.2016
Thomas Arzt
Totes Gebirge
Uraufführung
ca. 2 Stunden, 40 Minuten, eine Pause
Das Tote Gebirge ist ein karstiges Hochplateau mit nur wenig Vegetation. Zwei Tage braucht man, um es zu durchqueren. Die Geschwister Raimund und Josefine haben früher oft gemeinsam Wanderungen unternommen, doch dann kam es zwischen den beiden zum Bruch. Als Josefine den Bruder wiedersieht, ist er in der Psychiatrie. Er hat sich selbst eingeliefert. Die Suche nach Gründen für Raimunds Erkrankung weist über die individuelle Geschichte des Patienten hinaus auf eine Gesellschaft, die selbst erkrankt ist - perspektivenlos gestrandet zwischen ökonomischem Dauerstress und politischem Stillstand. Auch die Chefärztin Theresia muss erkennen, dass ihre Therapie der Einzelfälle vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Missstände immer nur Flickwerk bleiben kann. Ein Stück über die österreichische Seele, die hier - laut Thomas Arzt - "kein weites Land mehr ist".
Der junge oberösterreichische Autor Thomas Arzt ließ 2011 mit der Uraufführung seines ersten Theaterstücks Grillenparz am Schauspielhaus Wien aufhorchen. Beim renommierten Heidelberger Stückemarkt wurde er 2012 mit dem Autorenpreis für sein Stück Alpenvorland ausgezeichnet.
Die Arbeit an Totes Gebirge wurde unterstützt durch das Wiener Dramatik Stipendium der Kulturabteilung der Stadt Wien sowie das Adalbert-Stifter-Stipendium des Landes Oberösterreich.
Gelungene Inszenierung.
(Salzburger Nachrichten)
Hervorragender Text. "Totes Gebirge" ist eine Besteigung wert.
(Falter)
Thomas Arzt hat - und das ist das Beste an diesem Stück! - großartige Figuren erfunden, die hinreißend gespielt werden und einem sofort ans Herz wachsen: Der manisch-depressive Lehrer, der in der Anstalt Zuflucht vor sich selbst sucht (Ulrich Reinthaller); seine vom vielen Verdrängen schon ganz erschöpfte Schwester (Maria Köstlinger); die gegen das Alter ankämpfende Klinikchefin, die sich selbst mit Cognac behandelt (Susa Meyer); der zwanghafte Lügner, Stalker und Möchtegern-Liebhaber mit Alkoholproblem (Roman Schmelzer); der psychotische Jüngling, der auf den Weltuntergang hofft (Stefan Gorski); der kleine Hausmeister mit den großen Träumen (Peter Scholz).
Das sind herrliche Typen, sehr exakt gezeichnet, die viel Ungesagtes und Unterdrücktes mit sich herumschleppen. Arzt kreiert starke Bilder voll mit bedrohlichen, aber auch komischen Stimmungen, er - kongenial unterstützt von Regisseurin Stephanie Mohr - ist ein Meister der Atmosphäre. Seine Sprache ist musikalisch gebaut, sehr rhythmisch, unterbrochen durch genau gesetzte Pausen.
Und es gibt viele Anspielungen, auf Nestroy (der Komet!), Raimund, auf Thomas Bernhard, auf Schubert, auf Theater- und Weltgeschichte, am Anfang macht es Spaß, diese Anspielungen zu dechiffrieren, irgendwann bekommen sie etwas Anstrengendes.
Am allerbesten gelingen die in oberösterreichischem Dialekt geschriebenen, von der wunderbaren Gruppe Franui vertonten Chorpassagen. Kompliment an das Ensemble: Die sieben Schauspieler singen diese komplizierten, zwischen Volksmusik, Jazz und Kunstlied angesiedelten Stücke (fast immer) präzise und stark.
(KURIER)
Stephanie Mohr inszeniert das geheimnisvolle neue Stück von Thomas Arzt im Theater in der Josefstadt mit hoher Energie und einem fein abgestimmten Ensemble, das vor allem eines vermittelt: Die Welt steht nimmer lang.
Der junge, preisgekrönte oberösterreichische Dramatiker, der bereits mit seinem Debüt, "Grillenparz", 2011 reüssieren konnte und seine Karriere konsequent fortsetzte, schuf in Wien mit kühnen Bildern eine weitere beeindruckende Seelenlandschaft.
Arzts lyrischer, vieldeutiger, melodischer Text gleitet nur selten ins Banale ab, er lässt viel Raum für Fantasie. Sparsam setzt er Anspielungen auf aktuelle soziale Missstände ein. Ausgerechnet diese Klagen werden von den Patienten vorgebracht. Die Szenen und Abschnitte mit bezeichnenden Namen wie Schnee, Regen, Sturm und Frost werden durch Gesangseinlagen segmentiert. Darin hält sich dieses sonst fein abgestimmte Ensemble, das von der Band Franui einfühlsam begleitet wird, recht tapfer. Die Inszenierung hat selbst in ruhigen Momenten hohe Energie. Ein letztes Lied scheint anfangs noch Hoffnung zu geben. Das Sextett stimmt es in recht künstlich klingendem Alpenvorlanddialekt an: "Waundawaunsinnwiaraleachalschaß vafliagt." Ja dann? Dann endet das Lied mit einem überwältigenden, dunklen Naturbild: "Dahümmi feabalt si schwoaz".
(Die Presse)
Die Regie von Stephanie Mohr hält sich angenehm zurück und lässt dem Stück Raum. Das ist vor allem für die Wirkung der teilweise virtuosen Sprache dieser Anatomie einer Versteinerung von Vorteil. Da kann man sich Tagesaktuelles genauso herausnehmen ("Uns ist die Mitte abhanden gekommen. Es gibt nur mehr Schwärmen oder Fluchen") wie Allgemeingültiges ("Das neue Jahr beginnt immer mit einer Lüge. Wir nennen es Walzer und glauben, es bedeutet was"). Man kann eine böse Beschreibung der österreichischen Mentalität erkennen, wenn der Sprung ins Verderben fürs Erste doch aufgeschoben wird - weil es Punsch gibt. Und man kann sich mit einem herrlich spielfreudigen Ensemble vergnügen. Ob man dann am Ende, wenn das "Katastrophenwolkerl" weitergezogen ist, enttäuscht ist oder erleichtert, ist einem selbst überlassen.
(Wiener Zeitung)
Der Text ist schnell und pointenreich, er scheut keine Kalauer, doch hinter der Groteske steckt ein gewaltiges Thema: das Abhandenkommen von Beziehungen.
(Oberösterreichische Nachrichten)
Die chorischen Passagen mit Kompositionen der Musikbanda Franui sind jeweils auch handwerkliche Höhepunkte. Die Liedstrophen sind in ihrer fremdartigen dialektalen Rhythmik der ideale Soundtrack für dieses Spiegelstück einer Gesellschaft zum Verrücktwerden.
(Der Standard)
Fabelhafte Inszenierung. Tolle Lieder.
(Österreich)
Literarisch ist dieser Text hervorragend. Er zelebriert einen unverkennbaren eigenen Ton und ist fein rhythmisiert. Arzt arbeitet viel mit Unvollständigem und Oberösterreichischem. Der Text ist eine Steilvorlage für die SchauspielerInnen. Sie müssen nicht drücken, nichts erzwingen, füllen die Pausen mit den grotesken Gesten von Kranken, wahnsinnigen Blicken und viel Subtext. Peter Scholz besticht als grobmotorischer, aber herzensguter Pfleger Priel. Roman Schmelzer gibt mit Schnauzer und krummen Rücken den arbeitslosen Alkoholiker Loser. Maria Köstlinger scheitert als Josefine Schönberg daran, das Leben ihres Bruders Raimund (Ulrich Reinthaller) zurecht zu biegen. Zwischendurch singen alle gemeinsam als Chor im Dialekt. Nostalgisch wird das Ganze von Hackbrett, Saxophon und Akkordeon begleitet.
Auf der Bühne dreht sich eine Mischung aus Panikraum und Tonstudio: gedämpfte Wände, ein Schutzraum, aber auch ein Gefängnis. Die kleine Gesellschaft, die sich hier zwischen Weihnachten und Neujahr einfindet, besteht aus vereinsamten Individuen, ohne Freunde oder Familie. Im Sanatorium sind die Vereinzelten weit weg von der Welt und trotzdem nicht in der Lage utopisch zu werden. Es ist gut, dass der Abend die verlorenen Gestalten nicht wie ein kitschiger Weihnachtsfilm zusammen drängt. Sie bleiben auch in der Silvesternacht erstarrt und vereinsamt. Wer noch arbeiten kann, der hält die Strukturen aufrecht, die anderen zerbrechen an ihnen. Alles in allem aber beugen sich die Figuren zu hoffnungslos ihrem Schicksal. Zwischendurch verwandeln große Holzmasken die SchauspielerInnen in dämonische Wolpertinger. Die Schreckgestalten spiegeln den Wahnsinn der Einzelnen wie der Welt.
Wahn und Wahrheit liegen bekanntlich manchmal eng zusammen, und so könnten die Verrückten viel Wahres orakeln, bleiben aber in ihren Gesellschaftsanalysen an den Gemeinplätzen von Burn-Out, einer Schere zwischen Arm und Reich und einem eisigen Pragmatismus hängen. Ihr Innenleben wird durch Naturmetaphern verdeutlicht: Das tote Gebirge, eine öde, österreichische Karstlandschaft hält als Metapher für Depressionen her. Der einsetzende Fön taut die Herzen kurz auf und ermöglicht einen unwahrscheinlichen Flirt, der schließlich aber konsequent auf Glatteis geführt wird. Der Fall ist vorprogrammiert.
Die Inszenierung setzt auf richtiges Theater-Theater. Ohne postdramatische Zertrümmerungen wird ein Stück gespielt, inklusive Einheit von Ort und Zeit und psychologisch ausgearbeiteten Figuren.
(nachtkritik.de)
Eine poetische, prägnante Analyse der gesellschaftlichen Gemütslage. Ein Spiel um Illusionen und Irrationalität, ein Ausloten jenes Quantums Wahrheit, das dem Menschen zumutbar ist. Von Regisseurin Stephanie Mohr mit viel Sinn für Hintersinn in Szene gesetzt.
"Totes Gebirge" ist ein Psychiatriestück, die Anstalt jedoch kein Kuckucksnest, sondern ein Schneckenhaus. Die Ausgestoßenen des genormten Gemein-Wesens haben sich, so krank wie die Welt selbst, in die geschlossene Abteilung geflüchtet. Nicht gerettet. Drinnen ist draußen. Und normal eine Abart von verfassungsmäßig. Arzt setzt Sprachverlust mit dem der Identität gleich. Der letzte Satz, er ist hier schon gesprochen. Was bleibt, sind die halben, die unfertigen für diese Bruchstückexistenzen. Schweigen, stammeln, schreiben als Symptome der Haben-Welt; Singen fürs Haben-Wollen. Arzt setzt dieser Emotionalität die Rationalität ins Genick. Arzt hat die Namen seiner Figuren aus einsamen Berggipfeln und irritierten Volkstheatercharakteren moniert. Raimund Woising, Emanuel Loser - er passt auch englisch gelesen, Nepomuk Elm. In Stefanie Mohrs Fast-schon-Schluss-Bild werden sie neben Bildern ihrer Geistesverwandtschaft stehen. Dem depressiven Dichter auf der Hundbissflucht, dem Selbstdarsteller in Papageno-Pose, dem Berufszyniker in einer seiner Paraderollen. Die schönste Nation ist die Resignation, hat er einmal geschrieben. Arzt ersetzt sie durch die Halluzination. Der Komet ist natürlich angekündigt. Von Franui kommen dazu Sphärenklangvolkslieder. Arienausbrüche aus dem Resignativrezitativ. Allein Susa Meyer im Modern-Gstanzl-Modus zu erleben, ist den Abend wert.
Raimund Woising hat sich als selbst eingewiesen. Der verzweifelte Pädagoge und verhinderte Romanautor hat vor März seine Biedermeiermöbel zertrümmert und fröstelt nun um seinen Verstand. Die Raunächte sind, die Zeit vor Silvester, dieser Nullpunktnacht, in der nie Neues entsteht, und wer das Erbstück Österreich mit allen seinen Pragmatismen samt der Pragmatisierung vernichtet, in dessen Oberlehrerstübchen muss...Ulrich Reinthaller spielt das in zeppelnder Stasis und mit urheimatlichem Querulantentum. Er ist wie die Erfindung der Anti-Romantik, oder Auswuchs deren düsterster Seite, jedenfalls ein astreiner Menschenfeind. Er hat das Vertrauen in die kollektive Verlassenschaft verloren und ist also als solcher von ihr verlassen. Gott und die Welt. Und Reinthaller als personifizierter Weltekel. Kein weites Land in dieser Zeit, nur tiefe, schwarze Seelenschluchten.
Dass diese Pose auch Posse ist, weiß Mohr gekonnt umzusetzen. Sie lässt ihre Darsteller zwischen den Suizidzeilen in einen Theaterton fallen, als ob man einem Sommerstegreif aufsitzt. Und Roman Schmelzer mittendrin als Komödiengalan. Welch eine Vorstellung! Das Dach leckt, Schnee fällt rein, auf der Rückseite der gagerlgelben Sicherheitswandverkleidung, samt k.k.-Kronleuter eine Idee von Miriam Busch, ein Blick auf die Hinterbühne. Die Meyer sitzt dort als Inspizientin. Die ganze Welt ein Guckkasten, der sich um die eigene Achse dreht, und die Kasperln glurren raus. Tatsächlich plant Peter Scholz als Pfleger Anton Priel als Höhepunkt der Partynacht eine Vorführung mit Figuren. Wenn denn die Menschen ihr Maskenspiel beenden. Doch vorerst macht Mohr daraus einen Perchtenlauf. Sie gesellt den armen Irren zum reinen Tor und zum weisen Narren. Roman Schmelzer als Emanuel und Stefan Gorski als Nepomuk zeigen wie's geht, wenn das Hirn rissig ist. Sie sind wie die zwei Seiten des Maria-Theresien-Talers, so mittel europäisch, die Selbsttäuschung und die Enttäuschung, die Verweigerung und die Verneinung, der alpenländische Alkoholismus und die Arbeitslosigkeit. Vor allem Gorki legt als todgeweihter Drogensüchtiger ein eindrückliches Zeugnis seines Könnens vor.
Absolutistisch-mütterliche Herrscherin über diese Abhängigkeits- und Ohnmachtsverhältnisse ist Susa Meyers Theresia Mölbing. Für sie ist Stagnation schon Fortschritt, weil Garant für Ruhe im Hause Österreich. Peter Scholz gibt den Pfleger als guten Samariter im Handwerkerornat, er ist einer, der auch gern mit den Schneeflocken diskutiert, er wiegt den schwerstversehrten Nepomuk in den Schlaf. Maria Köstlinger spielt Raimunds Schwester Josefine Schönberg wie ein patziges Teenager-Girl. Die Autoverkäuferin ist der Typ "psychisch krank - gibt's nicht, geht nicht", sie lässt sich von Emanuel hofieren, bis sie ihn als "Insasse" erkennt. Mit Scholz' und Köstlingers Charakteren sind die Gegensatzpositionen bezogen. Menschen unterscheiden sich in die, die's gut meinen, und die, die gut tun.
Am End? Weiß keiner nix. Die Aufklärung kommt zwar schon, eine Erklärung naturgemäß nicht. Der Komet entpuppt sich als der Josefstadt-Luster. Die österreichische Lösung sind Punsch und Brötchen. Das Land der Beamten, Bauern und Lokalpolitiker, wie es singt, säuft, lacht und sich deshalb nicht selbstmordet. Großer Jubel für Darsteller und Regisseurin Stephanie Mohr, noch größerer für den Autor. Wer ein g'scheites Stück will, bitte den Arzt aufsuchen.
(Mottingers Meinung)
In einer großen Gummizelle (Bühne: Miriam Busch) sinniert der Lehrer Raimund (Ulrich Reinthaller), der sich selbst eingewiesen hat, über Leben, Gesellschaft und seine zehntägige Wanderung über das karstige Hochplateau. Dessen unterirdisch fließendes Wasser bemerkt der Wanderer erst bei genauem Hinhören. Doch die Welt ist anders. "Dieses Land ist bankrott, kein vernünftiges Gespräch, keine wirkliche Schönheit."
Kein Wunder, dass Raimund in einem einzeiligen Brief an seine pragmatische, angepasste Schwester Josefine (Maria Köstlinger) Franz Schuberts (1797-1828) "Winterreise" zitiert: "Mein Herz ist wie erfroren." Nur manchmal, wenn sich die sechs Darsteller zum traurig-lustigen Chor zusammenfinden (Regie: Stephanie Mohr), blitzen Humor und ein wenig Milde mit der düsteren Gegenwart auf, die die Ursache für soziale Ungerechtigkeit kalt dem persönlichen Versagen des einzelnen homo oeconomicus zuschreibt.
(DPA)
Es ist eine unaufgeregte, nie auf die Wirkungstube drückende, schöne und wunderbar bewegte Inszenierung. Der Autor und seine Regisseurin Stephanie Mohr zeigen auf kleiner Drehbühne keine Psychiatriefolklore, sondern normale Menschen, die aus ihrem Leben herausgefallen sind. Nepomuk, der wegen seines Drogenkonsums an einer Hirnschädigung leidet und auf die Ankunft eines alles ändernden Kometen hofft, aber fast immer vierfach fixiert wird, wirkt zugleich wie ein ganz normaler Mensch. So zeigen die sechs Darsteller das verletzte österreichische Seelenpanorama von Thomas Arzt mit zugleich kräftigem wie subtilem Spiel. Wie es nach der Silvesterfeier weitergeht, bleibt offen. Muss offen bleiben. Und die Puppen singen dazu.
(Deutschlandfunk)
Wie das alles geschieht, wirkt wie ein Remake von Thomas Bernhards Erzählung "Wittgensteins Neffe", verfällt aber trotzdem nicht in Epigonentum. Arzt zeigt Bernhard als Teil österreichischer Dramatik.
Bernhardsche Motive sind bei ihm die Grundpfeiler seines Stücks: ein künstlerisch veranlagter Leidender, der niemanden anderen hat als eine bodenständige Schwester flieht vor Welt und Leben in den Wahn, lässt den Kritik an Österreich und an der Gesellschaftskritik üben und fügt Elemente von Nestroys Stücken und ein paar Zeilen aus den Gedichten Wilhelm Müllers Gedichte-Zyklus "Winterreise" hinzu. Auch Schubert wird am Klavier gespielt.
In Abständen formiert sich das Ensemble zu einem Chor. Die Personen geben ihre Identität auf, setzen Masken von Perchten oder Fantasietieren auf und singen im Chor. Und das geschieht in einer seltsamen Kunstsprache, die mit Begriffen österreichischer Mundarten aus diversen Teilen des Landes spielt.
Die Musik dazu hat die österreichische Formation "Franui" komponiert und begleitet das Stück über Lautsprecher an der Zimmerwand. Stephanie Mohr verfolgt die diversen Haken, die Arzt in seinem Stück schlägt, vielleicht etwas zu präzise und das schafft Längen. Die exzellenten Schauspieler gleichen diese aus. Maria Köstlinger agiert als Schwester Josefine mit blonder Perücke, wenn sie mit Aktentasche auftritt, um die Sachwalterschaft für ihren Bruder zu übernehmen, wirkt sie, als käme sie von der Schule.
Ulrich Reinthaller zeichnet mit Mimik und Gestik die eindrucksvolle Studie eines psychisch Kranken. Stefan Gorski, einer der jungen im Ensemble rückt mit der Nebenrolle des Nepomuk als glänzender Darsteller ins Zentrum. Roman Schmelzer, Peter Scholz und Susa Meyer zeigen sehr gutes Schauspielertheater.
(NEWS)
Regie
Stephanie Mohr
Bühnenbild
Miriam Busch
Kostüme
Nini von Selzam
Musik
Markus Kraler
Musik
Andreas Schett
Musikalische Leitung
Andreas Schett
Korrepetition
Belush Korenyi
Dramaturgie
Barbara Nowotny
Licht
Manfred Grohs
Raimund Woising
Ulrich Reinthaller
Josefine Schönberg
Maria Köstlinger
Theresia Mölbing
Susa Meyer
Anton Priel
Peter Scholz
Emanuel Loser
Roman Schmelzer
Nepomuk Elm
Stefan Gorski