Premiere: 07.10.1999
Peter Turrini
Josef und Maria
1979 schrieb Peter Turrini das Theaterstück Josef und Maria, die Uraufführung fand 1980 statt. Das Stück über zwei alte Leute, die einander am Heiligen Abend in einem Warenhaus begegnen, die Putzfrau Maria und Josef, der Mann von der Wach- und Schließgesellschaft, wurde in viele Sprachen übersetzt und weltweit gespielt.
1998 verfasste Turrini auf Anregung von Helmuth Lohner eine Neufassung des Stückes für das Theater in der Josefstadt. In der ursprünglichen Fassung weiß sich der alte Kommunist und Antifaschist Josef eins mit der Sowjetunion, in der Neufassung (sie spielt 1991) geht diese gerade unter, und Josef wird zum letzten Mohikaner des Sozialismus. Früher hätten sie ihn beschimpft, sagt er, aber jetzt hören sie ihm nicht einmal mehr zu. Was bleibt denn von einem übrig, wenn nichts von einem übrigbleibt, fragt ihn Maria, die vor 50 Jahren einmal eine Tingel-Tangel-Tänzerin gewesen ist und ihrer Schwiegertochter und ihrem Sohn nur noch auf die Nerven geht.
Zwei alte Menschen in einem Warenhaus am Heiligen Abend: Übriggebliebene, lächerlich Gewordene in einem ausklingenden Jahrhundert. Aber vielleicht können sie, die von niemand anderem mehr wahrgenommen, gebraucht oder gemocht werden, einander wahrnehmen?
Regie
Peter Turrini
Bühnenbild und Kostüme
Karl-Ernst Herrmann
Licht
Karl-Ernst Herrmann
Choreographie
Leonard Prinsloo
Musik
Georg Berner
Dramaturgie
Silke Hassler
Regieassistenz
Monika Steiner
Ausstattungsleitung
Rolf Langenfass
Ton
Ernst Rauscher
Ton
Alexander Schindelar
Josef Pribil, 71 Jahre, Aushilfe bei der Wach- und Schließgesellschaft
Otto Schenk
Maria Patzak, 69 Jahre, Gelegenheitsputzfrau
Christine Ostermayer
Ein Sprecher
Peter Moucka
/ Robert Grass
Verkäuferin
Marion Baier
Waltraud Österreicher
/ Julia Kneussel
Patricia Reinhart
Nina Sengstschmid
Monika Tajmar
/ Monika Steiner
Dessislava Urumova